Denerdificator

Dieser *wuffwuff* Reputation Defender gibt mir keine Ruhe. Weil: an dem Konzept stimmt was nicht.

Ja, ich habe Freunde, über die man so gut wie nichts im Internet findet. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die ihre 1000 Google-Treffer haben. Und dann müssen sich die Personalabteilungen die Frage stellen, wie sie mit diesem Datenwust umgehen, den sie da von ihren Bewerbern auf Knopfdruck bekommen.

Die Antwort von Reputation Defender ist: Wir löschen alles raus, was irgendwie nicht im Geschmack des Betroffenen ist. Und der Betroffene orientiert sich vom Klischee dessen, was die Personalabteilung will. Bloß nichts, was missverstanden werden könnte. Am besten besteht das Suchergebnis aus einem Lebenslauf und einigen ausgewählten Referenzen. Ein Mensch aus dem Ei gepellt, ohne Alkoholexzesse, ohne peinlichen Fotos aus Karneval und Fußballverein, ohne verfängliche Käufe bei Amazon – kurz: ein Mensch ohne Privatleben.

Aber seien wir ehrlich: wollt ihr mit so einem Menschen arbeiten? Ein makellos reiner Google-Lebenslauf ist doch unnatürlich.

Ich würde da sofort misstrauisch: entweder der Mensch hat sich vom modernen Leben abgekoppelt und wird beim nächsten Software-Update einen Nervenzusammenbruch erleiden – oder er hat eine geheime zweite Identität. Und plötzlich liegt die Firma lahm, weil er still und heimlich auf dem Firmenserver 20 Gigabyte Pornos und Bombenbauanleitungen gelagert hat.

Vielleicht sollte man das Reputation-Defender-Konzept umdrehen. Für 19,95 € bauen wir Euch ein realistisches Google-Bild.

Darin enthalten:

  • eine Ex-Freundin, die sich über Dich beklagt – Dich aber nicht wirklich schlecht aussehen lässt;
  • einen Flamewar, den Du als souveräner Charakter zweifellos gewinnst;
  • ein paar Partyfotos mit lachenden, betrunkenen Menschen;
  • einen Avatar bei Sims/WoW/SL, der wirklich gut aussieht.

Bonus-Paket: Deine StarTrek-Referenzen werden wir mit den teuersten Anwälten und DDOS-Attacken aus dem Netz vertreiben. Die sind einfach zu peinlich.

Florale Vergleiche

Ein Blog ohne Kommentare ist wie ein Baum ohne Blätter.

Nerd ist…

…wenn Du einen Satelliten-Finder, einen DVB-S-Receiver, ein selbst konstruiertes Media-Center und einen Fernseher mit HDMI-Eingang hast – obwohl Du seit Jahren nicht mehr in die Glotze guckst.

He can write code

Eine schnelle Charakterisierung:

„He’s a pretty standard modern geek with a thing about dissidents,“ says the British encryption expert Ben Laurie, who advised the group on encryption. „He’s quite techie and he can write code.“

Was muss man mehr über einen Menschen wissen? Egal ob Perl, C++ oder Erlang: Wer programmieren kann, weiß wo sein Handtuch ist.

Rechts oder Links? Nie!

Die Windows-Taskleiste ist am unteren Bildschirmrand. Das Mac-Menü war zumindest mal am oberen Bildschirmrand. Aber das ist nur die Voreinstellung – heute kann man mit wenigen Mausklicks jeden Desktop umgestalten.

Frage zum Sonntag: Hat eigentlich schon jemand von Euch dran gedacht, die Programme am rechten oder linken Bildschirmrand zu platzieren? Dank den neuen breiten Displays sollte doch ausreichend Platz vorhanden sein. Und wenn man die Tasks untereinander platziert, kann man viel mehr Programme parallel verwalten.

Mindeststandard

Kurz vor der Wahl in Hamburg hat die Linke eine tolle Idee:

Deshalb möge der Bundestag die Bundesregierung dazu auffordern, jedem Bürger ein Internetanschluss mit 2 MBit/s als Mindeststandard (Universaldienst) zu garantieren.

Als ich meine 2Mbit-Leitung bekam, war das noch was Tolles. Und nun ein Mindeststandard? Ich fühle mich zurückgesetzt.

Unterliegt Bandbreite eigentlich der Inflation? Wir müssen einen Konsumindex aufbauen um das zu überprüfen. Ebay, Amazon, StudiVZ, ein paar Webforen und Piratebay. Und wenn die Videos bei YouPornTube nicht flüssig laufen, ist die Bandbreite definitiv zu schmal.

Harte Hunde und die Meinungsfreiheit

Die ReputationDefender sind schon harte Hunde – zumindest legen das die grafische Gestaltung der Seite nahe. Das Angebot ist auch knallhart. Nachdem die Defender *schnüffelschnüffel* alle Informationen über ihr Miet-Herrchen im Netz gefunden haben, werden sie *grrrr* richtig sauer. Gegen Aufpreis natürlich.

Next we DESTROY. You can select the content from your report that you don’t like. This is where we go to work for you. Our trained and expert online reputation specialists use an array of techniques developed in-house to correct and/or completely remove the selected unwanted content from the web. This is an important and time-consuming task, but we take the job seriously so you can sleep better at night.

Ganz, wie man es von einem Wachhund *hechelhechel* erwartet. Wenn man in die FAQ schaut, hört sich das irgendwie anders an.

ReputationDefender is a strong supporter of the freedom of speech and freedom of the press. Our correction/removal („Destroy“) service was designed to help private citizens regain control over unintentionally posted or outdated personal information accidentally disclosed to the public Internet, and address potentially libelous, slanderous, defamatory or invasive information about them that serves no public benefit.

We have no interest in squelching newsworthy speech, and we do not target newsmedia articles for removal. Nor do we seek to get government records removed from the Internet. We believe that individuals have the right to express ideas freely, and we support the freedom of the press to inquire fully about issues of legitimate public interest. Given that, we reserve the right to refuse any requests that we believe conflict with these fundamental values. But we also believe that it is the right of individuals to know what others are saying about them, and for private individuals to protect themselves from unintentional, inappropriate, or illegal intrusions of their privacy.

Entweder beseitigen die tapferen Reputationdefender *wauwau* nur aus Versehen veröffentlichte Datenschnippsel … – oder die Meinungsfreiheit *kläffkläff* beschränkt sich auf „newsworthy“ Inhalte und „public benefit“. *WUFF* Sprich: auf Verlagshäuser mit Rechtsabteilungen und staatliche Stellen. Der Rest sollte besser die Klappe Schnauze halten.

*hebdasbein*

We don’t need no invitations

Irgend so ein Schreiberling(*) schreibt bei ZEIT online:

„Virales Marketing“ ist eine der neuen Geheimwaffen der Werbebranche. Statt Werbespots zuerst im Fernsehen zu schalten, veröffentlichen Werbeprofis heute ihre Botschaften zuerst im Internet. Mit Filmen auf dem Videoportal YouTube, Kampagnen auf Netzwerkseiten wie StudiVZ und Facebook versuchen sie, direkten Zugang zum Kunden zu bekommen. Der Vorteil: Da die Kunden die Markenbotschaft selbst weiterverbreiten, sind die Kampagnen vergleichsweise billig – und genießen hohe Glaubwürdigkeit.

Zu welchen Auswüchsen diese Denke führt, sieht man bei Facebook, wo quasi jeder darum wirbt oder darauf besteht, dass man seine Freunde über gewisse Dinge informiert. Und das nervt irgendwann. Vorausgesetzt, man hat seine Privatsphären-Einstellungen nicht verrrammelt und loggt sich tatsächlich mehrmals im Monat ein.

Aber es gibt ja Abhilfe: die gute alte Protestgruppe.

Facebook-Gruppe Stop forcing me to “Invite 20 Friends”!!

Ihr habt richtig gelesen: Um gegen die lästige Freunde-Einladerei zu protestieren, solltet ihr alle Eure Freunde in diese Gruppe einladen.

* Da ist doch nicht wirklich ein Disclaimer nötig, oder?

Funkdisziplin!

In alten Kriegsfilmen hört man öfter mal die übellaunige Aufforderung, die Funkdisziplin einzuhalten. Was ist das eigentlich? Aus der Wikipedia:

Häufig gilt in einem Funkverkehr der Grundsatz der Funkdisziplin, das sind Regelungen über das Verhalten beim Absetzen von Funksprüchen. Die Funkdisziplin umfasst z. B. das Verbot von Scherzen, Beleidigungen oder das absichtlich Stören wie Musik abspielen, unerlaubtes Unterbrechen usw. Diese Verbote bestehen vor allem im professionellen Anwendungsbereich. Grund hierfür ist die Bewahrung eines Mindeststandards an geordneter Kommunikation, die Effektivität und deren Eindeutigkeit (Missverständnisse bezüglich des Senders usw.) sowie die Wahrung der Sicherheit (Dringlichkeitsstufen wie beispielsweise Pan-pan und Mayday). Im letzterem Fall können belegte Kanäle unter Umständen dazu führen, daß dringende Meldungen nicht abgesetzt werden können, weil Routine-Funksprüche stattfinden. Die Aufforderung „Funkdisziplin!“ erinnert einen Teilnehmer an das Einhalten dieser Regeln.

Good old times.

Gelbe Flash-Alternative

Die Hamburger Werbeagentur Oysterbay hat eine interessante Alternative zu überladenen und unnötig verflashten Agenturpräsentationen, die natürlich ausschließlich in einem Popup laufen. Nein, keine vernünftige und informative Webseite. Seht selbst:

Flash-Hinweis bei OysterBay’

Da sag noch einer Werbeagenturen haben keinen Humor.