Archiv nach Monaten: März 2005

Wölfe

Nicht grundlos nehmen viele an, dass Geeks der Anarchie zugeneigt sind. In Wahrheit ist die soziale Hierarchie wohl eher mit einem Wolfsrufel zu vergleichen. Wie sonst erklärt man die Ausführungen zu Alpha Geeks?

Nerd ist…

….auf dem MP3-Player seinen GPG-Ring mitzunehmen.

Warum nicht einfach wahnsinnig werden?

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PS: Weiß noch jemand, wann Wonko der Verständige erkannte, dass er sich im Inneren des Irrenhauses befand?

Nerd ist…

…“Nerd ist…“-Beiträge zu schreiben.

Mynethome schreibt:

Nerd ist….wenn man sich vom Notebook sein Bett vorwärmen lässt.

kharkerlake.net schreibt:

Nerd ist … eine Beziehung erst dann als vollständig abgeschlossen zu betrachten, wenn man vom Server seines Freund/-in runter/unabhängig/nicht mehr angewiesen ist.

Blog-Wars

Sind Blogger die besseren Journalisten? Einen aktuellen Flamewar der Marke emacs versus vi liefern sich einige Blogger mit den „traditionellen Medien“, die sich merkwürdigerweise ausgerechnet in Spiegel Online zu verdichten scheinen. Beliebtetes Kampfmittel: das Suchen von Fehlern in SpOn-Artikeln und das Analysieren von Interviews, ob nicht despektierlich von Bloggern geredet wird. Ob vielleicht gar das böse Wort „Tagebuch“ fällt.

Der Kampf kommt zu spät. Blogs sind nicht mehr und weniger als eine modische Art von Redaktionssystemen. Und wie der Name schon sagt, werden Redaktionssysteme längst auch von Redaktionen, also den „traditionellen Medien“, benutzt. Und einige der Blogs, die ich persönlich am liebsten lese, werden von traditionellen Journalisten geführt. Die Trennung zwischen Onlinejournalismus und Bloggern ist nicht mehr chirurgisch präzise zu vollziehen – falls er es je war.

Auch die Blogosphäre entpuppt sich als Schimäre. Während in den USA der Begriff teilweise als Fortführung der talk radios mit anderen Mitteln gebraucht wird, sind es in Deutschland ein paar Dutzend Blogs, die für die hippen Blogpreise nominiert werden oder vom Schockwellenreiter allerschärfstens willkommen geheißen werden. Doch das ist nur ein ganz kleiner Anteil. Die meisten Blogger setzen ihr Blog auf, machen ihr eigenes Ding und werden sich nie für Preise bewerben. Ein schneller Link, eine Anekdote, ein kurzer Kommentar. Öffentlich, für jeden einsehbar, aber eben doch nur für einen kleinen Kreis von Lesern.

Kann man den Begriff „Blog“ technisch fassen? Kaum. Kann man einen Konsens, eine gemeinsame Linie der Blogger entdecken? Ich wünsche viel Glück bei der Suche, an einen wirklichen Erfolg mag ich nicht glauben.

Internetführerschein

Durch das Anwählen dieser Internetseite in Ihrem Internetzugangsprogramm haben Sie zweifellos einen Akt erhöhter technologischer Kompetenz vollzogen und damit den Internetführerschein Klasse IIIb erworben.

Sie haben die Erlaubnis zum Bewegen von bis zu drei Gigahertz schwerer Rechenanlagen auf allen bundesdeutschen Datenautobahnen. Insbesondere das Mitführen von PIN-Nummern und biometrischen Daten ist ohne weitere Genehmigung möglich. Im täglichen Datenverkehr sollten Sie den Anweisungen Folge leisten, die Sie von Ihrer Hausbank per elektronischem Schriftverkehr erhalten.

Eingeschlossen ist die Genehmigung zum Führen kabelgebundener und nach DIN 424223 zertifizierter kabelungebundener Telekommunikationsanlagen zur Audio-Übertragung. Die Verwendung von Datendiensten auf solchen Anlagen geschieht auf eigene Gefahr und kann zum fristlosen Widerruf dieser Genehmigung führen.

Achtung: Dieser Führerschein berechtigt Sie nur zur Führen einer Rechenanlage bis maximal Windows XP. Die Erlaubnis zur Verwendung eines anderen Betriebsprogramms kann in einer gesonderten Prüfung erworben werden, die alle fünf Jahre erneuert werden muss.

Umbauarbeiten

Derzeit laufen einige Umbauarbeiten – nur Geduld.

Spaß auf der Cebit: Visitenkarten-Bingo

Hin- und hergerissen ist die deutsche Nerdgemeinde Anfang März: Kann man die lärmende, marketingverseuchte und überhaupt viel zu teure Cebit wirklich noch einmal aushalten? Will man da überhaupt hin?

Man kann sich das Messetreiben natürlich versüssen, indem man sich ein Megaphon schnappt und mit ein paar wilden Gestalten den Stand eines Mega-Konzerns besetzt. Aber das ist die Holzhammer-Methode. Es geht auch subtiler.

So ist bei Messeständen noch eine sehr rudimentäre Form des social networkings verbreitet. Statt einfach seine Kontaktdaten per Bluetooth an 3000 empfangsbereiten Handies zu schicken oder gegenseitig biometrische Merkmale auszutauschen, greift man zu kleinen eckigen Read-Only-Datenträgern mit erschreckend niedriger Datendichte: Visitenkarten. Wer an einem Gewinnspiel teilnehmen oder den Hostessen beim Schlammcatchen zusehen will, muss eine solche Visitenkarte abgeben.

Halten wir also fest: Visitenkarten öffnen Türen. Und sie sind eine soziale Komponente, sie sich relativ einfach hacken lässt: Man braucht nur ein entsprechendes Auftreten mit der passenden Visitenkarte kombinieren, und schon kann man die Karriereleiter heraufklettern. Je höher der Rang der Visitenkarte, desto höher der Rang der Gesprächspartner.

Natürlich ist es einfacher, wenn man echte Karten von echten Firmen vorweisen kann. Also bietet sich ein schrittweises Vorgehen an. Eine erste läppische Karte wird bei einem harmlosen Informationsgespräch gegen eine Visitenkarte eines unteren Salesdroiden eingetauscht. Dann geht man zu dem Papp-Stand eines Mittelständlers und tauscht die erste Karte gegen die eines technischen Leiters oder sogar des CEO(!). Bei HP oder Intel wird über ein Verkaufsgespräch mittleren Umfangs die Karte des Mittelständlers in die eines preisverhandlungsberechtigten Managers eines Großkonzerns umgewandelt. Schließlich steigt man zu immer neuen Titeln und Ehren auf, bis man schließlich zu den Obermotzen gelangt. Am Ende des Tages sollte die letzte Visitenkarte mindestens den Rang eines „Senior Managers“ repräsentieren und zu einer Organisation mit über einer Milliarde Euro Jahresumsatz gehören.

Falls diese Technik wirklich Erfolg hat – woran bei entsprechendem Auftreten nun wirklich kein Zweifel bestehen dürfte – bitte ich um Zusendung der besten erbeuteten Visitenkarten an blog ätt kleinz.net .

Nerd ist…

…wenn man ein Adressbuch für die eigenen Nicknamen braucht.

Nerd ist…

… einen neuen Apache installieren zu können, ohne einen Bildschirm einzuschalten.