…wenn Du Deine Mutter an Google Adsense und Amazon verkaufst – und nur 39 Cent pro Monat bekommst.
Nazi-Suche in Web zwo null
Wollt ihr Mal nach Nazis suchen? So richtig nach Web-zwo-null-Art? Ihr müsst nicht erst zum Verfassungsschutz gehen, das geht ganz einfach mit ein paar Mausklicks.
Denn man höre und staune: auch Nazis hören Musik. Und zwar ziemlich spezielle Musik, die – vermutlich auch wegen des eklatanten Mangels an musikalischer Qualität – fast ausschließlich von Nazis gehört wird. Und es gibt Dienste, die erfassen die Musik von Computerbenutzern.
Wie läuft also die Web-2.0-Nazi-Recherche?
1. Man braucht einen geeigneten Ausgangspunkt. Zum Beispiel den Wikipedia-Artikel zu den Musik-CDs, die die NPD auf Schulhöfen verteilte. Darauf findet man so lebensbejahende Titel wie „Deutsche Mütter“ oder „Die Vertriebenenenballade“.
2. Die Bandnamen aus dem Wikipedia-Artikel überträgt man in zweites Web 2.0-Projekt: Last.fm erfasst die Musik, die auf den Rechnern seiner Nutzer läuft. Dank vieler kollaborativer Elemente kann man hier musikalische (oder andere) Freudschaften pflegen und Gruppen gründen.
3. Rumklicken.
Nach ein paar Minuten hat man ganz besondere Schmuckstücke. Ein finnischer Nutzer, der sich „h8l8caust“ nennt. Die Hörerliste der verbotenen Nazi-Band Landser. Und eine Gruppe namens RAC, die sich ein Banner mit der Aufschrift „Nationale Sozialisten – last.fm“ gebastelt hat und zu der 171 Mitglieder gehören.
Web 2.0 ist…
…wenn Du Deiner Oma nicht erklären kannst, womit Du Geld verdienst.
Nerd ist…
…die Datenschutzbestimmungen zu lesen.
Der Sinn
Gestern wurde ich gefragt, wozu man denn diese ganzen 6-MBit-DSL-Anschlüsse bräuchte. Ich entschied mich für die kurze Antwort: „Pornos runterladen“.
Nur Fliegen sind schöner
Auf ARTE habe ich einen Bericht über einen Roboter gesehen, der seine Energie aus Fliegen bezog. Er verdaute die Insekten auf irgendeine Weise, um sich automatisch auf ein Licht zuzubewegen. Pro Fliege packte er zwar nur eine Strecke von ein paar Zentimetern, aber immerhin.
Man könnte jetzt die Frage stellen, wann Roboter und Cyborgs auf der Suche nach organischer Nahrung die Erde entvölkern. Die naheliegendere Frage ist aber: Wann kann ich mein Laptop mit Fliegen betreiben?
Perfekte Allegorie
Wenn man als Externer das Gelände des Front National in Second Life betreten will, erscheint dies:
Treffende Beschreibung des Parteiprogramms…
Der ultimative Du-hast-ein-Problem-Fragebogen
In der Readers Edition bin ich auf eine altbekannte Checkliste zur Onlinesucht gestoßen. Bitte nicht allzu ernst nehmen, ich halte den Test für so fundiert, wie die vielen Nerd-Tests oder einen Fragebogen mit der Überschrift „Welcher Star-Trek-Charakter bist Du?“
- Das Internet beschäftigt mich, ich denke daran, auch wenn ich offline bin.
- Ich brauche immer mehr Zeit im Internet, um zufrieden zu sein.
- Ich bin unfähig, meinen Internet-Gebrauch zu kontrollieren.
- Ich werde unruhig und reizbar, wenn ich versuche, meinen Internetkonsum einzuschränken oder darauf zu verzichten.
- Das Internet ist für mich ein Weg, um vor Problemen zu fliehen oder schlechtes Befinden (Hilflosigkeits- oder Schuldgefühl, Angst, Depression) zu bessern.
- Ich lüge meiner Familie oder Freunden gegenüber, um das Ausmaß meiner Beschäftigung mit dem Internet zu verbergen.
- Ich habe schon Arbeit, Ausbildungs- oder Karrieremöglichkeiten oder zwischenmenschliche Beziehungen wegen des Internets in Gefahr gebracht.
- Ich gehe ins Netz, auch wenn ich exzessive Gebühren zahlen muss.
- Ich bekomme im Offline-Zustand Entzugserscheinungen.
- Ich bleibe immer wieder länger online, als ich mir vorgenommen habe.
Was habe ich an dem Fragebogen auszusetzen? Nun: die Fragen 3 und 10 sind beispielsweise identisch und hängen von der Selbstwahrnehmung eines vermeintlich Süchtigen ab. Auch die Fragen 4 und 9 sind weitgehend deckungsgleich. Dazu ist der Test hoffnungslos veraltet: Heute verdienen viele Menschen mit dem Internetgebrauch ihr Geld. Und jeder Internetsüchtige dürfte heute eine Flatrate haben – das Kostenkriterium trifft wohl eher diejenigen, die über Flughafen-Hotspots ihre Mails checken wollen oder müssen.
Nun, was hilft alles Lästern? Basteln wir uns doch einen eigenen Fragebogen. Wenn Du von folgenden Kriterien drei mehrmals oder über einen längeren Zeitraum erfüllst und dabei Deine Zunge im linken Ohr steckt, hast Du definitiv ein Problem.
- Du erwischst Dich dabei, dass Du mit Dir selbst chattest oder einen Flamewar gegen Dich selbst führst.
- Du schmiedest finstere Mordpläne gegen einen Troll.
- Du bist männlich.
- Du glaubst alles, was Dein Lieblings-Blogger schreibt.
- Du checkst an der Supermarktkasse Deine Emails
- Du wirst von neuer Hardware / Software / einem besonders gelungenem Webdesign buchstäblich sexuell erregt.
- Du führst ein ersthaftes Gespräch in einem öffentlichen IRC-Kanal
- Du kennst Pizza, aber keine Pizzeria.
- Die Porno-Rechnungen in Deiner Inbox sind echt.
- Du sagst „LOL“.
In memoriam Humphrey
„Welche Nationalität haben Sie?“
„Ich bin IRCer.“
Web 2.0 ist…
…wenn das Marketing fleißig überlegt, welche lahme Ente man denn als Web 3.0 verkaufen könnte.