Am Ende des Panorama-Beitrags zur Vorratsdatenspeicherung sagt die Moderatorin einen interessanten Satz:
Vielleicht sollten wir wieder auf den guten alten Brief zurückgreifen.
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu aber dennoch bedenkenswert. Sie zeigt nämlich eine sehr große Regelungslücke bei der geplanten Vorratsdatenspeicherung auf. Von ihr sind nämlich nur die elektronischen Medien betroffen.
Man stelle sich das vor. Ein Terrorist geht von seiner Heimat-Funkzelle 500 Meter und kehrt nach einigen Minuten nach Hause zurück. Sein Anrufprotokoll zeigt nichts. In seinem Emailaccount wurden nur 14 verschiedene Spam-Mails erfasst. Und sein Festnetztelefon hat nicht geklingelt.
Und genau darauf setzt der Terrorist: er hat sich eines weitgehend unüberwachten Kommunikationswegs bedient und eine Bombenbauanleitung per Brief verschickt. Oder gar Milzbrand-Erreger. Radioaktiv strahlende Rönthgenbilder. Und was nun? Dank selbstklebender Briefmarken finden sich nicht mal Speichelspuren auf dem Briefumschlag, die man einer DNA-Auswertung zuführen könnte.
Deshalb die Forderung: schließt die analoge Terrorlücke! Wir fordern, dass jeder einzelne Brief erfasst und abgespeichert wird. Postkarten müssen präventiv gescannt, Briefe nach verdächtigen Schlüsselwörtern durchleuchtet werden. Briefkästen dürfen Post nur noch annehmen, nachdem sich der Benutzer per Fingerabdruck und biometrischem Ausweis eindeutig identifiziert hat. Fest verschlossene Umschläge sind ein Verdachtsmoment!
Was im Internet verboten ist, darf im analogen Leben nicht erlaubt sein!