Archiv nach Monaten: September 2009

Last Network Hero

Ich träumte letzte Nacht, dass ich die Grenze des Bildschirms überschritt. Ähnlich Kevin Flynn wurde ich digitalisiert und hinübertransferiert in die Welt, von der die normalen User nur einen Schattenriss sehen können. Unendliche Weiten. Und wo landete ich? Auf MySpace.

Ich erkannte es an den Pink geschminkten Gothik-Mädchen und dem Endvierziger, der sich in ein Teenie-Band-Kostüm gezwängt hatte. Farbblinde tasteten sich durch die grelle Umgebung, ein guter Teil wurde von Popups erschlagen. Und Sido rülpste.

Web 2.0 ist…

….where everybody knows your name.

Damals

Ja, damals, da hatten wir kein GPS und Google Maps, sondern Falk-Stadtpläne. Mit Patentfaltung! Und T-Mobile hieß noch D1. Ja, das war noch Mobilfunk mit dem man Tauben im Flug rösten konnte!

Nerd ist…

…wenn Du Deinen Wahlzettel mit Booleschen Operatoren ausfüllst.

Geheimbund 500

„Server inaccessible“, „Wegen Wartungsarbeiten ist die Rechnungsansicht derzeit nicht erreichbar“, „Error establishing a database connection“. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, doch ich kann die Augen nicht weiter vor der Wahrheit verschließen: ich bin das Opfer einer mächtigen Verschwörung.

Kaum öffne ich den Browser, sehen SIE mir digital über die Schulter. In dem Moment, indem ich Return drücke, informieren SIE ihre Gewährsmänner in Rechenzentren und Kommunikationszentralen, kappen Leitungen, reißen Mainboards aus Servern. Manchmal werden ganze Adressbereiche lahm gelegt, damit ich nicht auf die Daten zugreifen kann. SIE sind schnell, SIE sind sorgfältig, SIE sind unsichtbar.

Doch ich habe ihr Geheimnis entdeckt: ihre heilige Zahl ist die 500.

Kn1gge

Was die Wired mit ihrem sehr humoristischen – und überhaupt nicht schleichwerberischen – Benimm-Ausgabe angefangen hat, wird nun vom New-York-Times-Blog Gadgetwise weitergeführt: eine Kolumne über gutes Benehmen im digitalen Raum. Einer der ersten Ratschläge:

But be forewarned, tossing out those three letters can be a little jarring for your instant messaging partner and even come off as rude. To soften the blow, include an emoticon (a smiley face works just fine) or insert buffer text. (Faking immediacy is one strategy: Pretend something’s just come to your attention with a “Hold on a sec.” Then wait five seconds and drop a “Sorry, gotta run.”)

Einfach das IM-Fenster zu schließen, reicht meist aber auch aus. Aber für manche setzt gutes Benehmen eine faustdicke Lüge voraus.

Nerd ist…

…wenn Millisekunden für Dich nicht nur ein abstrakter Begriff sind.

Positive Nachrichten

Die Zahl derer, die krankhaft von Second Life abhängig sind, hat stark abgenommen.

Web 2.0 ist…

…eine faszinierend bunte Welt mit Millionen Menschen, die ganz genau so drauf sind wie Du selbst.

BBC

Der Begriff „Internet-Ausdrucker“ hat mir nie besonders gefallen. Er ist zu gewollt. Aber es gibt ja auch Alternativen:

Dass diese Personengruppe, die er die BBC-Generation (born before Computer) nennt, nach der Devise verfährt „gut Ding will Weile haben“.