…wenn Dein Chef Dir Pillen gegen Aufmerksamkeitsstörungen verschreibt.
Archiv nach Monaten: August 2007 - Seiten 4
20 minutes to go
Wie lange ist die Zeitspanne vom Posten des Links zum Cam-Release des Simpsons-Films bei Google-Video im IRC bis zur unverbindlichen Fehlernachricht? Derzeit zirka 20 Minuten.
Aber ich wollte den Film eh nicht nochmal sehen.
Die Facebook-Kriege
Politikwissenschafler mögen mich korrigieren – aber es gab ja mal die naive Vorstellung, dass Kriege Geschichte sein werden, wenn denn alle Länder demokratisch regiert würden. Denn Krieg will ja eigentlich keiner, oder? Die abgeleitete Frage würde lauten: können demokratische Staaten gegeneinenader Krieg führen? Wie gesagt: eine naive Vorstellung.
Passen wir die Frage mal an: Können sich Länder bekämpfen, deren intellektuelle Elite zusammen in Facebook vereint ist? Kann ein Youtube-Nutzer den anderen auf dem Schlachtfeld erschießen? Werden Piloten auf Flickr nachschlagen, wie der Ort aussah, bevor sie ihn bombardierten? Oder wenn sie ihn bereits nachgeschlagen haben: können sie ihn bombardieren?
Die deprimierende Antwort: Ja, warum denn nicht? Wenn die sozialen Börsen eh Abbild der sozialen Wirklichkeit sind, dann gehören Kriege dazu. Die Frage ist natürlich, ob die Kriegsparteien nicht mal eben den Zugang zu solchen Plattformen sperren, die sie nicht auf ihrer Seite sehen. Und zur Not kann man ja für die eigenen Soldaten ein viel besseres Massive Multiplayer Online-Gemetzel einrichten, dass die anderen Verbindungen aufwiegt.
Eine politischere Antwort: Das wird nicht unbedingt nötig sein. Denn wir können über soziale Börsen, Email und Instant Messaging zwar viele neue internationale Freunde in den USA, Europa oder Australien gewonnen haben – aber das sind eigentlich unsere politischen Nachbarn. Die Verbindungen nach Russland oder nach China sind schon spärlicher gesät, da man dort ganz andere Chats und soziale Börsen benutzt. Der musikalische Nachbar bei last.fm mag zwar nicht unbedingt in der selben Stadt wohnen – aber auch nicht aus China oder dem Iran.
Man könnte gar konstruieren, dass innerhalb von 15 Jahren ein Krieg zwischen Google- und Baidu-nutzenden Nationen ausbrechen wird. Das Netz mag vereinen, es verfestigt aber auch manche Spaltung. Aus dem selben Grund, aus dem in dem einen Land ein Geschäftsmodell erfolgreich ist und das andere nicht, können auch zwei Völker entfremdet werden.
Mesh Quaida
Als IT-Journalist ist man immer auf der Suche nach passenden Vergleichen, um den nicht so internet-affinen Menschen die Möglichkeiten der neuen Techniken begreiflich zu machen. Ein bemerkenswertes Beispiel liefert ein Blog-Beitrag der New York Times mit dieser Erklärung eines mesh networks:
One of the most interesting features of the laptop, as it was explained to me, was its “mesh networking,” which allows computers to link to each other individually rather than through a central server. It’s walkie-talkie-style connections, but with files shared within the infinite combinations of a “meshed” group, especially suited for rural areas.“Just like Al Qaeda,” I said, finally getting it. My guide’s dry response: “I’ll have to work that into my presentation.”
Optimismus
Gestern habe ich auf CNN wieder gelernt, dass bis im Jahr 2038 nicht nur die Unix-Zeitpuffer überlaufen und die Zivilisation zurück ins babarische 20. Jahrhundert katapultieren wird – die Eiskappe des Nordpols wird auch einem riesigen Ölfeld gewichen sein.
Die optimistische Sicht: Vielleicht lösen bis dahin unsere alien overlords die Probleme für uns.
Web 2.0 ist…
…wenn Du nicht mehr zum Friseur gehst, weil Du den Dorfklatsch schon in Blogs gelesen hast