Archiv nach Monaten: März 2007

Keine Blogleser nebenan

Wenn selbst einer der meistgelesenen Blogger Deutschlands unverblümt verkündet, seinen Nachbarn nicht leiden zu können, führt das zu zwei Schlussfolgerungen:

1. In Udo Vetters Nachbarschaft gibt es keine Blogleser.
2. Anwälten ist es egal, wenn man sie ebenfalls nicht leiden kann.

Ja oder Nein?

Was ist wohl die richtige Antwort, wenn man sich bei einem Werbe-Newsletter abmelden will?

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Schützt die Heimat vor TRON

Kuro5hin berichtet über eine unglaubliche Geschichte: Angeblich wird der Film Tron von der US Heimatschutz-Behörde eingezogen, weil in manchen der 25 Jahre alten Szenen eine Nuklearforschungs-Einrichtung zu sehen sei. Pssssst. Geheim!

Unglaublich? Ja. Auf die Idee können eigentlich nur Geistesgestörte kommen. Unwahrscheinlich ist die Story noch dazu. Denn wenn der Film eingesammelt wird, dann doch nur um Kinder davon abzubringen zu nerds zu werden.

PS: Das unglaublich meine ich wörtlich. Glaubt es nicht.

Universität, Einkaufszentrum, Kriegszone

In der Aufregung um Todesdrohungen gegen eine Bloggerin bin ich auf ein interessantes Zitat gestoßen.

The Internet used to be a university. Then it became a shopping mall. But now, it’s a war zone.

Natürlich stimmt das nicht. Irak ist eine Kriegszone, das Internet ist eine Star Trek Convention die vor 15 Jahren außer Kontrolle geraten ist.

Bier-Währung

Wenn die Wohnung zu eng wird und die alte Hardware aus dem Weg muss, steht man vor einer Entscheidung; entweder verkauft man das Zeug über Ebay, preist es an, packt es ein und hört sich die Beschwerden des Käufers an – oder man gibt es für einen symbolischen Preis an irgendjemanden aus der Umgebung ab. Üblicherweise erscheinen solche Angebote auf lokalen Mailinglisten.

Merkwürdigerweise ist die Standard-Währung für alte Monitore oder Computer immer noch ein Kasten Bier. Ich habe noch nie ein Angebot für einen Kasten Mate oder ein Pfund Kaffee gesehen.

Der Gemeine Powerpointer auf weiter Flur

Bisher war der Gemeine Powerpointer (heteroptera magnissima) auf recht eingeschränkten Lebensraum angewiesen. Zum überleben benötigte eine schattige glatte Wand, einen Beamer und einen Raum voller Opfer. Hier fühlte er sich wohl, hier konnte er ungehemmt seinen Trieben nachgehen und sich von den Tränen und dem Lebenswillen seiner Kollegen nähren.

Dies ist nun vorbei: Firmen, die trotz aller Mühen nicht genug CO2 produzieren können um die Menschheit auszurotten, haben sich auf eine andere Taktik besonnen: Sie bauen Beamer in Handygröße.

Nun kann der Powerbeamer aus seinen angestammten Reservaten ausbrechen und seinen Trieben praktisch überall nachgehen. Man stelle sich vor: selbst in der U-Bahn, in Schlafzimmern oder auf Herrentoiletten können spontan einige Slides an die Wand geworfen werden. Schluss mit dem Krakeelen auf dem Kinderspielplatz, die Kleinen sitzen paralyisiert auf den Schaukeln und Holzpferdchen, während ein als Dreikäsehoch getarnter Powerpointer über die Quängel business cases und Fruchtzwerg opportunities referiert.

Bitte lasst es nicht soweit kommen. Die Natur braucht powerpoint-freie Zonen. Den Menschen zuliebe.

Zappelt noch?

Ich frage mich ja immer wieder, wie schwer es ist ein Betriebssystem ohne Anwendungen und ohne Hardware endlich zu Grabe zu tragen.

Zu lange am PC

Woran merkt man, dass man zu lange am PC arbeitet? Ein schmerzender Nacken, brennende Augen? Falsch: Der Wortschatz bietet eindeutigere Belege. So las ich heute bei der Netzeitung dies:

Die Klamotten sehen nämlich genauso aus wie der Rest, der bei H&M rumhängt. Im Selbstversuch sieht das so aus, dass man beim Browsen durch die in der Ladenmitte postierten Kleiderständer gar nicht bemerkt, wenn man den «M by Madonna»-Zirkel verlässt.

Ob die Autorin anschließend zu C&A rübergesurft ist?

Warum der Verfassungsschutz verschwand

Ich vertrete ja die Meinung, dass es für die meisten Fragen einfache Antworten gibt. Eine Frage, die ich mir diese Woche gestellt habe: Ist der Verfassungsschutz vor dem Chaos Computer Club geflohen? Lesen wir die Meldung bei Heise.

Der Chaos Computer Club (CCC) hat seine diesjährige, anlässlich der CeBIT ausgelobte Negativauszeichnung CCCeBIT an den nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz vergeben[…] Allerdings fand er heute keinen Abnehmer, denn der Stand des NRW-Innenministeriums in Halle 3 war pünktlich zu der laut CCC eigentlich verabredeten Übergabe verwaist.

Hatte der Verfassungsschutz wirklich Angst vor ein paar Hackern? Unwahrscheinlich. Eine mögliche Erklärung bietet eine weitere Heise-Meldung:

Der Schweizer Taschenmesser-Hersteller Victorinox ist auf der gerade beendeten CeBIT gegen Produktfälschungen vorgegangen. […] Zwei Ausstellungsstände seien durch den Gerichtsvollzieher mit Polizeiunterstützung komplett geräumt worden. In den anderen Fällen wurden die Kopien sowie das Werbematerial eingezogen beziehungsweise geschwärzt.

Die Erklärung ist also ganz einfach: Der Verfassungsschutz ist nicht vor dem CCC, sondern von den Wer-hat’s-erfunden-Schweizern geflohen. Auf dem USB-Messer war sicher ein Bundestrojaner abgespeichert. Die Kalkulation ist einfach: Man gibt einem Terroristen das USB-Taschenmesser, der steckt es an seinen PC und ist in die Falle getappt. Wären da nur nicht diese Patente…

Wie gesagt: für die meisten Fragen gibt es eine einfache Erklärung.

Kann man sich als Spammer eigentlich blamieren?

Und wieder mal trudelt eine misslungene Spam-Mail in mein Postfach. Warum hat sie es durch meine Spam-Filter geschafft? Ganz einfach: offensichtlich hat der Spammer vergessen, den traditionellen exe-Anhang mitzuschicken. So bleibt eine Mail mit Verweis auf die angehängte Rechnung.

Ob der Absender dafür von Viagrahändlern und Hypotheken-Vermittlern gehänselt wird? Ich hoffe doch.