Archiv nach Monaten: Januar 2006

Revolution

Es ist viel von Revolutionen die Rede. Mir fällt dazu ein Zitat ein.

Ein Rudel hirnloser Irrer, die als erste an die Wand gestellt werden, wenn die Revolution kommt.

Sirius Cybernetics? Blogger?

Blogcounter

Blogcounter sind in. Hier meine aktuellen Trafficzahlen.

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Flamewars – eine missverstandene Kunst

Wir kennen sie alle: ‚Betriebssystem-Flamewars. Apple gegen Windows. KDE gegen Gnome. AmigaOS gegen AtariTOS. Wer meint, dass diese Diskussionen nutzlos sind, erliegt einem Missverständnis: Flamewars um Betriebssysteme sind keine Debatte, sondern eine Kunstform und obendrein nützlich.

Gerüchten zufolge wurden die Flamewars kultiviert, als die Prozessoren die 100-Mhz-Schwelle überschritten. Die Computer waren nun in der Lage, die Nutzer in atemberaubender Geschwindigkeit mit immer neuen Informationen zu überschütten, der normale Büroarbeiter drohte vom Informationsstrom weggerissen zu werden und mitsamt seinem Bürostuhl umzukippen. Gleichzeitig drohten die Prozessoren zu überhitzen, wenn sie dauernd mit rechenintensiver Nutztätigkeit beschäftigt waren.

Die Betriebssystem-Flames bieten nun zweierlei Funktionen: sie bieten dem Computer-Nutzer Halt, weil immer wieder die gleichen Argumente in erfreulich geringer Variationsbreite über den Bildschirm flimmern. Gleichzeitig bieten sie dem Rechner die wohlverdiente Idle-Time, die ihn wieder auf angenehme Temperaturen herunterkühlt.

Ego-Googlen für Fortgeschrittene

Es wird ja als böser Egoismus und Selbstbezogenheit bezeichnet, wenn man nach sich selbst googlet. Ich bin darüber hinaus. Dank Feedster und Technorati kann man sich selbst als RSS-Feed bestellen.

Verkehrdurchsage

Die aktuelle Verkehrsdurchsage.

Auf der Verbindung zwischen DeCIX und BeCIX kommt es wegen eines querstehenden Routers zu Verzögerungen von mindestens 17 Millisekunden.

Auf dem Backbone von T-Online besteht Gefahr wegen spielenden Kindern. Routen Sie äußerst rechts und multicasten Sie nicht.

Wir wünschen Ihnen noch einen guten Ping.

Nerd ist…

…an Stelle der Sportschau die neusten Flamewars zu betrachten.

Ironiefreier Mittwoch

Jedes Medium bringt auch eigene Umgangsformen hervor. Geschäftsbriefe ließen Damen und Herren zu Objekten der allgegenwärtigen Verehrung werden, die Standortbestimmung „Hier ist Berlin“ taugte als Erkennungszeichen der ZDF-Hitparade. Natürlich haben auch Email, Foren, Weblogs eigene Umgangsformen und Sprachregelungen mitgebracht.

Einer davon ist die Ironie. Besser gesagt: ein Übermaß an Ironie. Wann immer irgendjemand etwas sagt, warten viele Leute nur darauf, dem Beitrag mit der Allzweckwaffe „Ironie“ zu begegnen. Man verkehrt die Argumentation ins Gegenteil, man verteilt überschwengliches Lob, um dem Vorredner in Wahrheit eine Abfuhr zu verteilen, man verwickelt sich in Debatten, wie sie vermeintlich Gutmenschen führen würden. Wenn es ganz schlimm kommt, versucht jemand durch Geschmacklosigkeiten sarkastisch zu erscheinen.

Ironie ist schön und gut und manchmal auch wichtig. Sie kann verfahrene Argumentationen in neuem Licht erscheinen lassen, verborgene Dogmen entlarven oder ganz einfach nur Spaß machen. Ein richtig guter Flamewar ist eine Kunst, die von beiden Seite Geschick und auch ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen abverlangt. Doch einen richtig guten Flamewar habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen.

Die feine Klinge der Ironie ist durch ihre Allgegenwart und der abhanden gekommenen Qualität stumpf geworden. Man stelle sich vor, wenn alle Texte nur noch in türkiser Kursivschrift zu lesen wären. Unerträglich. In Wahrheit lacht da draußen kaum jemand, wenn die ach so witzigen Bemerkungen in Massen über Webseiten und Mailinglisten geschoben werden. Statt Frust abzubauen, wird neuer Frust aufgebaut.

Macht mal den Versuch: Verzichtet einfach bewusst auf Ironie, sondern fragt offen und ehrlich nach. Antwortet ohne Überspitzungen, ohne Unterstellungen, versucht Euer Gegenüber nicht auf Teufel komm heraus zu blamieren. Ist das einen Tag lang zu schaffen? Ich versuchs Mal.

Lobdefizit

Wer kennt nicht das Bedürfnis, ab und an gelobt zu werden?

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Billiges Substitut: ein Internetquiz, das man mit links lösen kann. Wie dieses bei der Tagesschau.

Face to Screen

Mein Haupt-Arbeitssystem ist KDE. Der Desktop ist in den letzten Jahren so stark gewachsen, dass ich nie einen kompletten Überblick gewinnen konnte, sondern ständig neue Features entdecke. Eines dieser Features ist die Integration der Kontaktdatenbank. Wenn ich eine Mail bekomme, kann ich mir anzeigen lassen, ob der Absender in Jabber online ist. Gut – warum nicht?

Etwas unheimlich war es jedoch, als ich probehalber ein Foto eines meiner Kontakte in das KDE-Adressbuch integrierte. Plötzlich strahlte mir überall sein Gesicht entgegen: in Kmail, im IRC-Client, in Jabber. Irgendwie unheimlich.

Zunächst ist das menschliche Gesicht natürlich überhaupt nicht styleguide-konform. Zum anderen kenne ich zwar die allermeisten meiner Online-Kontakte von Angesicht zu Angesicht, bin dann aber doch nicht ihre ständige quasi- physische Präsenz gewöhnt. Ich muss sagen: es ändert ein wenig den Blickwinkel.

Die andere Frage ist natürlich: werde ich von anderen auch als Bildchen in deren Adressbücher eingebunden? Wird das falsche Bild von mir verhindern, dass sie jemals nochmal Mails von mir beantworten. Welchen Rang kann mein Bild in einer Buddylist von jungen, hippen Menschen einnehmen? Vielleicht sollte ich ein gut skalierbares und schmeichelhaftes Foto von mir online stellen? Oder so einen albernen Avatar? Nein, soweit würde ich denn doch nicht gehen…

Nerd ist…

….wenn Dein Puls auch als RSS-Feed ausgegeben wird.