Archiv nach Monaten: April 2004

Kulturfolger

Spammer und Trolle sind die Kulturfolger der Nerds. Wo immer ein neuer Kommunikationskanal gefunden wurde, wo immer sich ein paar Leute mehr zusammengefunden haben, kommen die Spammer und decken die gewollte Kommunikation mit drei dicken Lagen unerwünschter Werbung zu. Daraufhin beginnt die Metadiskussion, Spamfilter werden eingerichtet, Willkür und untaugliche Implementierungen beklagt und schließlich findet der harte Kern ein neues Protokoll, einen neuen Kommunikationskanal, der frei von Spammern und Trollen ist. Zumindest für 10 Minuten.

Nerd ist…

….mehr als 10 Email-Adressen zu haben.

Nerd ist…

…wenn man mit Menschen chattet, die am gleichen Tisch sitzen.

Ist Nerdness und Geektum eine Subkultur?

Die Bezeichnung „Nerd“ wird im ursprünglichen Sinne auf Individuen verwandt: Eigenbrötler, Streber, Sonderlinge. Aber spätestens seit dem Internet haben sich die Eigenbrötler verbunden und zusammengeschlossen? Die Mitglieder dieser Gruppe haben einen gemeinsamen Erfahrungsschatz, eigene Sprachen, Wertvorstellungen, Mythen. Sie treffen sich zu bestimmten Anlässen, an bestimmten Orten. Sie nehmen Anregungen aus der sie umgebenden Gesellschaften auf und geben Trends an die sie umgebende Gesellschaft weiter.

Der Artikel über Subkulturen bei Wikipedia ist leider zu einer genauen Analyse noch nicht brauchbar, wir finden aber etwas passendes unter dem Stichwort Jugendkultur:

Angehörige einer bestimmten Jugendkultur identifizieren sich mit dieser über Gruppensymbole. Diese artikulieren sich in Jugendsprache, bestimmten teilweise hochdifferenzierten Moderichtungen in Hinsicht auf (meist konsumierten) Musikstil oder Kleidung, Schmuck, Tätowierungen, eventuell im Konsum bestimmter Rauschmittel.

Jugendkulturen entwickeln häufig zunächst ein alternatives Wertesystem, eine eigene Weltanschauung. Oft werden jedoch die äußeren Merkmale einer solchen Kultur nach kurzer Zeit von einer breiten Masse aufgenommen, und innere Werte und kreative Aspekte blieben auf der Strecke: Die Jugendkultur wird so zu einem Teil der Konsumgesellschaft. Diese Entwicklung hat seit Ende der 80er Jahren stark zugenommen, als Jugendliche zum Zielpublikum der Wirtschaft geworden sind. Beispiele:

Sonne

„Evil Daystar

Das Herz auf der Zunge…

…kann nicht jeder tragen. Für stillere Gemüter gibt es Banner und Buttons, die Weltanschauung, politische Forderungen und – ganz wichtig – Bekenntnisse zu Webstandards in die weite Web-Welt hinaustragen.

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Nerd ist…

…wenn man das Fernsehprogramm anhalten will, weil man sonst nur Filme von Festplatte guckt.

Nerd ist auch, wenn das funktioniert.

Quotenwirtschaft

Man kann Nerds nicht nur mit Spam und Powerpoint ärgern, sondern auch mit falschem Zitieren in Mails, insbesondere im Usenet. Um sich vorzustellen, was das bedeutet, stelle man sich jemanden vor, der sein Essen im Restaurant mit einem Megaphon bestellt und im Gespräch alle Fragen laufend wiederholt und dazu irre kichert: nervig.

Berüchtige Unarten sind TOFU, Kammquoting und sinnloser Einsatz von Satzzeichen. Um Steitigkeiten zu vermeiden, empfielt sich ein Blick in learn.to/quote.

Nerd ist…

…die Fußballroboter-Meisterschaft gucken und Clubmate trinken.