Ja, Sie haben richtig gelesen. Das Internet ist doof, unnötig und macht doch nichts als Streß. Es ist ein Allgemeinplatz, dass Computer uns nur bei der Lösung von Problemen helfen, die wir ohne sie gar nicht hätten. Dieser Erkenntnisprozess kristallisiert sich zunehmend bei vielen Usern heraus – und auch Firmen kehren sich vom Netz ab.
„Also ich geh seit einigen Wochen gar nicht mehr ins Internet“, erzählte mir eine Bekannte neulich. Auslöser waren die neuste Welle von Viren und Würmern, die auf ungeschützte Windows-PCs niederprasselte. Ein anderer Bekannter arrangierte sich mit dem W32-Blaster gar, indem er immer nur minutenweise online ging. Das reichte gerade zum Herunterladen der Emails – längere Surfsessions wurden mit dem Absturz belohnt. Er hatte schlichtweg keine Lust, sich immer wieder zu informieren, wie man den Wurm bekämpfen kann.
Vor einiger Zeit wurden die TV-Abstinenzler noch als neuer Trend hochgejubelt. Erleben wir jetzt gar die Geburt der Onlineverweigerer? Jung, erfolgreich, überdurchschnittlich gebildet und aus Überzeugung offline? „Können Sie mir Ihre Emailadresse geben?“ – „Nein, das hab ich doch nicht nötig.“
Passend dazu passen zwei aktuelle Meldungen: eine britische Telefonfirma hat einen firmeninternen Email-Bann ausgerufen, um endlich wieder effektiv arbeiten zu können. Und Microsoft hat erkannt, dass seine Chats nur dazu gebraucht werden, um Kinder zu belästigen und Spam zu verbreiten. Die offizielle Lösung kennen wir ja schon von Peter Lustig: Abschalten!