Frage zum Sonntag.
Was ist beunruhigender: Herzschmerzen, Atemnot und ein Stechen im linken Arm oder das verdächtige Klackern der Festplatte, deren letztes Backup Jahre zurückliegt?
Frage zum Sonntag.
Was ist beunruhigender: Herzschmerzen, Atemnot und ein Stechen im linken Arm oder das verdächtige Klackern der Festplatte, deren letztes Backup Jahre zurückliegt?
Google Reader hat eine interessante Funktion. Man kann ein „Weiter..“-Lesezeichen anlegen, das den Nutzer automatisch auf die nächste ungelesene Nachricht schickt. Der Clou: die ungelesene Nachricht wird nicht im Reader selbst angezeigt, sondern man wird direkt zur Originalquelle geleitet. So etwas wie ein persönliches Stumbleupon ohne Abwechslung.
Wenn die Leseliste leerge-weiter-t ist, zeigt sich mal wieder dieser typische frische und absolut unverkrampfte Google-Humor.
Die Tagesschau über einen Bundestags-Live-Chat:
„Bei mitmischen.de geht es nicht immer so zivilisiert und gesittet zu, wie heute“, so die Organisatorin des bundestag.de-Chats, Nathalie Hillmanns-Weis. Jugendliche würden oft durcheinander diskutieren, wobei Erwachsene erst einmal lange den Chat-Verlauf beobachten, so die Erfahrung der Internetredakteurin des Deutschen Bundestags. „Mit unserem Chat wollen wir vor allem politikferne User erreichen.“
Jugendliche erreichen? Mit einem einmaligen Chat – eine halbe oder gar eine ganze Stunde lang? Vergesst es: Die politische Kommunikation wird erst revolutioniert, wenn wir die Minister und Abgeordneten in unserer buddy list haben. Aber wer will das schon?
1&1 ist toll. Die haben nicht nur eine Abuse-Adresse, sondern sogar ein Beschwerdeteam.
Ich wäre auch gerne Teil eines Beschwerdeteams. Aber keins, dass Beschwerden aufnimmt oder bearbeitet – das Beschwerdeteam meiner Träume beschwert sich selbst. Professionell.
Wäre das nicht toll? Wann immer mich der Hafer sticht, beschwere ich mich: über rote Ampeln, schlechtes Wetter, das Fernsehprogramm. Und meine Kollegen beschweren sich auch: über das Ozon aus dem Laser-Drucker, den Papst und die unpraktischen Dornen an den Rosenstängeln. Wir bestätigen und inspirieren uns. Schon bald beschweren wir uns über das gute Wetter, grüne Ampeln und den Dalai Lama. Wer immer ein Haar in der Suppe findet, bekommt Applaus. Schulterklopfen. Trackbacks.
Ist Beschwerdeteam eigentlich ein Synonym für Blogosphäre?
…Druckpunkt statt G-Punkt.
Rein rational betrachtet – wer braucht eher therapeutische Behandlung: Jemand, der einige Stunden World of Warcraft täglich spielt oder der, der sich über Stunden eine toxische Flüssigkeit zuführt, ein karzinogenes Gasgemisch atmet und sich gleichzeitig die Hörnerven ruiniert? Wo bleibt die Therapiestelle für Disco- und Kneipen-Opfer?
Wenn alle Mitglieder (i1, i2, i3, …) eines IRC-Channels (C) an einem Ort (chi) zusammentreffen, geht die Welt unter (ka-woom).
…wenn Du nur mit Laptop auf die Waage steigst.
Ein vermeintliches Beispiel verfehlter Einsparungen:
In Webforen musste sich Blizzard Schelte anhören, weil man für den Service lediglich einen Carrier nutzt („single homed“). In der Tat ist es für Onlinedienste, die unabhängig vom Ausfall einzelner Netze stets verfügbar sein wollen, eigentlich unerlässlich, eine mehrfache Redundanz bei der Anbindung vorrätig zu haben („multi homed“). Blizzard aber verwies in einer Stellungnahme lapidar auf den Krach der beiden Netzbetreiber: „Dies hat für einige Nutzer des Internet negative Auswirkungen, der Effekt ist das Ergebnis der Entscheidung von Cogent und unglücklicherweise außerhalb des Einflussbereichs von TeliaSonera.“
Natürlich kann sich Blizzard eine redundante Anbindung leisten. Vielleicht ist aber nicht Geiz der Grund, sondern strategisches Kalkül. Wenn man die Süchtigen ab und zu mal auf kalten Entzug setzt, sind sie anschließend um so zahlungswilliger. Der cold turkey darf aber nicht zu lange dauern, sonst entdecken die ersten Kunden Ersatzdrogen. Vielleicht The Sims? Oder Schach?
Das waren noch Zeiten: der große Fido-Putsch anno 1993, die edlen Schlachten um die wahren Werte des Usenets. Wenn mal etwas klemmte und den Fortschritt behinderte, griff man zu den heiligen Schwertern und Protokollen. Unangreifbare Authoritäten wurden über Nacht gestürzt, wir Netizens machten einfach unser eigenes Ding. Denn das Netz gehörte uns, nicht den Universitäten, nicht IBM und erst schon gar nicht AOL.
Und was ist heute? Da ist es schon revolutionär IPv4 eine halbe Stunde abzuschalten. Und Nationalstaaten legen Standards fest. Die Barrikaden sind verwaist.