Real Life

Kinder bekommen ist ja für Leute, die nicht genug Twitter-Follower haben.

Ich hatte ein iPhone 4. Es war glatt und shiny, das Display einfach unglaublich. Wir harmonierten sofort, ich war auf dem ersten Schritt zum Cyborg. Einem glücklichen Cyborg.

Aber ich hab es zurückgegeben. Denn ich bin für Netzneutralität.

Vampire können sich – bekanntermaßen – nicht im Spiegel sehen.

Nun hat sich herausgestellt, dass dies auch für Facebook gilt. Auf Partyfotos kann man sie nicht markieren: der Mauszeiger gleitet einfach über sie hinweg. Und wenn sie eine Profilseite einrichten wollen, ergibt das einen Server-Error. Ähnliches berichten Vampire von StudiVZ.

Auf Wer-kennt-wen und bei den Lokalisten hingegen werden Vampire ohne Probleme angezeigt. Die Verträglichkeit mit MySpace oder Gesichterparty.de konnte noch nicht getestet werden, da kein Vampir hier freiwillig Mitglied werden wollte.

Ein Aus-Schalter für das Internet? Ich bin dafür! Man denke nur an die positiven Auswirkungen: fast mein ganzes Umfeld hätte einen lange verdienten Urlaub, ich könnte öfters ins Kino und würde endlich meine viel zu lange lange Podcast-Liste abarbeiten. Zudem: bei einem Reboot könnte endlich IPv6 durchgängig eingeführt werden.

Alles in allem greift der Ansatz aber viel zu kurz. Man denke zum Beispiel an die Ölkatastrophe von Deepwater Horizon. Das ganze Meer voll Öl und wir sehen es nicht einmal mehr. Wie viel einfacher wäre es, wenn wir im Golf von Mexico Mal eben die Gravitation abschalten, um so die Flüssigkeiten einfacher zu trennen?

Oder wenn es Mal wieder mit der Regierungsbildung nicht klappt oder die gewählten Leute nicht zur rechten Zeit zurücktreten? Einfach Mal kurz auf den Demokratie-Ausschalter drücken.

Holzpellets, Clean Coal, Wärmepumpen – alternative Energieträger allerorten. Algen werden gezüchtet, Solarzellen in die Wüste geschickt, die Mondstation schickt Energie per Mikrowellensender nach Sim City.

Doch warum in die Ferne schweifen? Jeder weiß, dass IT-Arbeiter hauptsächlich von einem Kraftstoff angetrieben werden: Koffein. Was läge also näher als auch die Server mit Kaffee anzutreiben? Sauber, nachwachsend, röstfrisch. Und wäre eine kaffeegetriebene Kaffeemaschine nicht Rekursion in Perfektion?

Also – auf Ingenieure, geht ans Werk! Ich hab Euch auch eine frische Tasse Kaffee hingestellt.

Vor hundert Jahren hatten wir Grammophone. Die Federwerke waren nicht sehr präzise, die Platten fingen an zu eiern und die Nadel sprang von Kratzer zu Kratzer.

Heute haben wir Flash-Player, die selbst bei einem kontinuierlichen Stream den Cache nicht richtig berechnen und alle 27,5 Sekunden zum Nachladen pausieren.

Arduino ist Lego auf Drogen.