Rund um den Orkut

Zur Zeit besonders angesagt ist Orkut, das neue Freundschaftennetzwerk von unserem liebsten Fast-Monopolisten.

Das Prinzip erscheint vertraut: Kunden melden sich an, schreiben ihre Vorlieben, Abneigungen und alle möglichen anderen marketingtechnisch interessanten Daten in ein Profil und hoffen damit neue Bekannte finden.

Das Besondere: Man wird nur Mitglied, wenn man von einem anderen Mitglied eingeladen wurde. Jeder Teilnehmer vertraut der Datenbank an, mit wem er noch befreundet ist. Dadurch ergeben sich ganze Netzwerke von Freundschaften – und wenn man um genug Ecken geht, kennt jeder indirekt jeden anderen.

Die Veranstaltung ist noch reichlich geeklastig. Das zeigt sich unter anderem darin, dass fünfmal soviele Männer als Frauen aus Deutschland angemeldet sind und die Gruppe der Amiga-Fans größer als die der bekennenden BDSMler ist.

Mittlerweile werden auf Ebay schon Orkut-Einladungen für teures Geld gehandet. Der Abzocker ist halt ein Kulturvolger des Nerds.

Nerd ist…

Nicht nur einen Computer, sondern auch seine Floppygeräusche zu emulieren.

Re: 1337

Heute landete eine Mail mit folgendem Betreff in meiner Spambox:

Can I use C1al1s with other drugs such as V1a9ra?

Ja, ich weiss, dass damit nur Spamfilter getäuscht werden sollen. Aber es ist doch schön zu wissen, dass l33t5p3ak noch nicht ganz tot ist.

Computerfreaks

Als ich Ende der 80er Jahre meine ersten Computerzeitschriften las, war „Computerfreak“ schon ein relativ positiv besetzter Begriff. Die Freaks kannten sich einfach aus, sie konnten mehr und sie hatten die besseren Rechner.

Doch ursprünglich hatte das Wort „Freak“ eine etwas andere Bedeutung. Auf so genannten „Freak Shows“ wurden früher Mißbildungen und Monstrositäten herumgezeigt. Riesige Männer, Frauen mit Bärten und siamesische Zwillinge.

Vielleicht sollte man das Geschäft wieder beleben: Als Lebend-Installation im Foyer jeder größeren Firma sollte man einen Computerfreak in einem Glaskäfig ausstellen, der sich dadurch auszeichnet, dass er nicht auf jedes Attachment klickt und mysteriöse Dinge mit Maus und Keyboard tut. Die normalen Angestellten werden es mit Wohlgefallen sehen, in der Zigarettenpause darüber spekulieren, wann er wohl das letzte Mal geduscht hat und ihn mit kleinen Pizzastückchen füttern. Dann gehen sie wieder an ihren Office-Arbeitsplatz und starten Mydoom und bestellen besonders günstiges Viagra aus Übersee.

Prophecy 2.0

Vor ein paar Monaten sponn ich herum, dass Nerds ihrem Nachwuchs Namen wie „Sandra 2.0“ geben könnten. Laut Spiegel Online hat ein amerikanischer Programmierer diesen Schritt jetzt getan: Sein Sohn soll „Jon Blake Cusack 2.0“ heißen.

Can’t code a girl friend

Ausgerechnet auf Slashdot wirbt die Partnerbörse Match.com mit diesem Banner.

cantcodeagirlfriend.gif

Klingt irgendwie nach einer Herausforderung, nicht?

Jehova has joined #tohuwabohu

Nerds sind im allgemeinen wenig gläubig. Was sollen Sie mit dem Heiligen Geist, wenn sie ihn nicht aufschrauben können? Vielleicht liegt es aber auch nur an der altertümlichen Vermittlung der Frohen Botschaft. Zwei Niederländer haben sich der Aufgabe gestellt, und arbeiten daran, die Bibel kapitelweise in IRC-Logs umzuarbeiten – Entschuldigung: natürlich entschlüsseln sie nur die Original-Logfiles. Fraglich nur, wo Gott die deponiert hatte.

Ein Ausschnitt:

* Jehova has joined #Eden
Jehova: Now, let’s make that man.
* Jehova models some dust and clay
* Jehova breaths in the nostrils
Jehova: That should do the trick
* Adam has joined #Eden
Adam: w00t
Jehova: quite
Jehova: listen up, adam
Jehova: I got some trees up there, and one of them is Tree of Knowledge of Good and Evil
Jehova: If you eat from that tree, I’ll kickban your ass
Adam: k, dude, relax
Jehova: Almost forgot, I have some companions for you
* Bunch_of_animals has joined #Eden
Bunch_of_animals: Boo, hiss, rattle
Adam: Jeez, great
Jehova: erm, Adam
Jehova: You’re not supposed to do that with a chicken
Jehova: nm, I’ll create another companion for you
Jehova: You go to sleep now
* Adam is now known as Adam|zZz
* Jehova takes Adam|zZz’s rib and builds a woman
Jehova: there
* Eve has joined #Eden
Adam|zZz: w00t!!1
* Adam|zZz is now known as Adam
Adam: ASL?
Eve: newborn, female, eden!
Adam: omg! me too, but male
Eve: omfg! you’re nekkid!
Adam: so what! your too!
Eve: lol
* Jehova sighs

MS-Bashing: Die Hure aus Redmond

Das Niedermachen von Microsoft ist in Geekkreisen als Sportart anzusehen: Wer trifft den Monopolisten besser? Wer hat die lustigsten Vergleiche? Dabei siegt nicht Plumpheit – Originalität und Humor sind gefragt.

Mein Gewinner diese Woche: Im Bett mit Microsoft.

Liebeserklärungen auf Nerdisch

„Willst du ne Shell auf meiner Kiste?“
„Mein Root-Passwort lautet …“
„Ich kann mein Telnet nicht von Deinen Ports lassen“
„Halt bitte still. Ich möchte ein Mozilla-Theme nach Dir formen.“
„Du bist zwar weiß und flach, aber meinen iPod lieb ich auch“

$Sprache

Wer sich als Nerd outen will, sollte einige Fachausdrücke in seine Alltagskommunikation integrieren, die natürlich idealerweise schriftlich verläuft. Es bieten sich mathematische Symbole an, Kürzel aus der wunderbaren Welt der EDV oder sogar die Syntax beliebter Programmiersprachen.

Beispielsweise heißt „Ich geh mit $Frau ins $Kino“ ungefähr „Ich werde mit einem weiblichen Mitorganismus, dessen Relation zu mir ich jetzt nicht näher erläutern will, in ein Kino, in dem ich Dich, lieber Kommunikationspartner, nicht sehen will“. Man sieht: diese Art der Kommunikation erspart viel Platz.

Wem das zu hoch ist, kann sich erst einmal damit begnügen, erst einmal das Wörtchen „ja“, durch „ACK“ zu ersetzen, und das Wörtchen „nein“ durch „NAK“. Sehr beliebt ist auch die Verwendung des Ungleichheitszeichens „!=“.

Wenn man beispielsweise seinen Kommunikationspartner nicht ganz im unklaren lassen will, welche Relation zum weiblichen Mitorganismus besteht, könnte man noch ein freundliches „Frau != Freundin“ daranhängen.

PS: Alternativ zu „NAK“ kann auch „NACK“ eingesetzt werden.