…wenn Deine Kochrezepte in Perl geschrieben sind.
Bloggen ist Gewalt!
Ich weiß nicht wirklich, welche Laus HelmutWolf Lotter über die Leber gelaufen ist, als er diesen Rant als Gastkommentar für die Welt geschrieben hat. Aus einer meiner Meinung nach richtigen These – nämlich dass Diskussionen unter echten Identitäten zu begrüßen sind – leitet er ganz merkwürdige Behauptungen ab, die er nicht weiter begründet.
Ein Höhepunkt ist dieses Zitat:
Blog-Heckenschützen und anonyme Diskutanten vermögen so wenig zu verändern wie vermummte Chaoten oder heimliche Brandstifter und nächtliche Schlägertrupps. Sie sind, was sie sind: feige Gewalttäter. Ein Bürger hat einen Namen. Dieses Herkunftszertifikat garantiert echte Haltung.
Nerd ist…
…wenn Deine Kernarbeitszeit irgendwo zwischen zwei Uhr morgens und den ersten Lieferfahrten des Pizza-Service liegt.
Nerd ist…
…wenn einige Deiner besten Freunde Nerds sind.
Das Nerd-Ei-Problem
Heute Gestern abend ging es im Chaos Computer Club Köln (kurz: C4) um das Thema Nerds. Am Rande wurde ich Zeuge von einer CAcert-Authentifikation. CAcert ist ein tolles Projekt: statt teures Geld für Zertifikate von mehr oder weniger vertrauenwürdigen Firmen zu zahlen, baut CAcert auf ein ausgeklügelte soziales System auf, bei dem sich Nutzer gegenseitig authentifizieren. Das Netz als zwischenmenschliche Angelegenheit. Klasse.
Das Problem: CAcert wird derzeit mit keinem Mainstream-Browser ausgeliefert, lediglich mit einigen Linux-Distributionen. Stößt der Nutzer auf eine CAcert-zertifizierte Seite, wird ihm also eine Fehlermeldung angezeigt. Für den praktischen Nutzen der Zertifikate ist das leider kontraproduktiv: Der Normalnutzer lernt dadurch, die Fehlermeldung – die er keinesfalls versteht – wegzuklicken. Hat er sich einmal daran gewöhnt, haben Datendiebe, Viren und sonstige Betrüger freie Bahn.
Schon länger bemüht sich CAcert um eine Aufnahme in den Browser Firefox. Doch vor ein paar Wochen wurde das Ansinnen zuerst einmal zurückgewiesen, CAcert muss sich jetzt um eine komplett neues Audit kümmern. Das dauert seine Zeit. Das Ergebnis würde ich das „Nerd-Ei-Problem“ nennen. Es ist wichtig, dass die vielen freiwilligen Mitarbeiter sich fleißig im Signieren von Zertifikaten üben. Doch wenn sie die signierten Zertifikate nutzen, tun sie dem Verschlüsselungsgedanken derzeit einen Bärendienst. Darauf verzichten sollte man dennoch nicht. Schließlich kann man nicht hoffen, dass die Zertifizierer plötzlich vom Baum fallen, wenn die Mozilla Foundation das Zertifikat aufnimmt. Nur sollte man gut überlegen, wo man diese Zertifikate einsetzt.
Man stelle sich vor, CAcert wird ein Massen-Erfolg. Wie lange wird es dauern bis man seine Zertifikate nicht nur auf einer Linux-Install-Party, sondern auf einer normalen Cocktail-Party signieren lassen kann? (Und wie schmeckt eigentlich Clubmate mit Wodka?)
Web 2.0 ist…
…wenn Du bei der Steuererklärung grübelst, wie Du Linden-Dollar, virtuelles Gold und gpotatoes verbuchen musst.
Web 2.0 ist…
…wenn man seine Meinung in Kommentarfelder, aber nicht auf die Straße trägt.
Cool! Abgefahren! Spitze!
Windows Vista nähert sich so langsam der Installationsreife – das Servicepack1 ist weniger als ein halbes Jahr entfernt. Grund genug, die Features des epochemachenden Betriebssystems mal auf Praxistauglichkeit zu testen.
Besonders viel versprechend sind die Widgets – bei MacOSX lange bestaunt, bei KDE spielen sie eher ein Nischendasein. Das Konzept ist bestechend: Statt aufwändige Applikationen zu starten, die im Endeffekt wenig mehr als die Uhrzeit oder die Prozessor-Temperatur anzeigen, werden diese Funktionen in kleine, schlanke und leicht zu programmierende Mini-Progrämmchen verfrachtet.
Wenn etwas leicht zu programmieren ist, wird natürlich viel Mist programmiert. Und an dieser Stelle tritt Microsoft auf den Plan und sortiet die Gadgets in gute und schlechte – wie eins die Tauben bei Aschenputtel. Microsoft tut sogar noch mehr: in einem Verzeichnis listet Microsoft die besten der Widgets auf. Ein Qualitätsnachweis. In zehn Kategorien!
Ganz besonders freut man sich natürlich, wenn sich in diesem offiziellen Verzeichnis eine Kategorie mit den Titel: „Spitze, abgefahren, cool“ findet. Das sind dann wohl die richtig tollen Applikationen.
Was genau findet man in der Kategorie?
- ein Werbewidget vom Werbesender QVC
- ein Werbewidget von Tom TAILOR
- ein Werbewidget von Marc O’Polo
- ein Werbewidget von Palmers
- ein Werbewidget von Esprit
- ein Werbewidget von DocMorris
Cool! Abgefahren! Spitze!
Was so passieren kann
Die Beipackzettel von Webservices heißen FAQ und sind mal mehr, mal weniger gut gepflegt. Ich sehe mir gerne die häufigen Fragen und Antworten durch – denn sie bieten neben den eigentlichen Antworten oft Aufschluß über Schwachstellen oder auch Stärken des Service.
Manchmal verraten sie aber auch etwas über die Kundschaft und die kleinen Missgeschicke des Lebens. So funktioniert der Amazon-DVD-Service eigentlich höchst einfach: Man bekommt eine DVD per Post geschickt und sendet sie im gleichen Umschlag zurück. Was kann da schon schiefgehen? Sicher, die DVD kann beschädigt sein, die DVD oder der Freiumschlag kann verloren gehen. Oder es passiert etwas ganz anderes:
F: Ich habe aus Versehen eine eigene DVD an Sie geschickt.
A: Wenn Sie uns eine DVD aus Ihren eigenen Beständen geschickt haben, können wir diese leider nicht nachverfolgen und an Sie zurücksenden. Bitte schicken Sie uns dann noch die richtige DVD zu. Sie können ausnahmsweise zwei DVDs zusammen in einem Freiumschlag an uns zurückschicken. Sollten Sie eine selbst produzierte DVD an uns zurückgeschickt haben, kontaktieren Sie uns bitte über unser E-Mail-Kontaktformular.
Wie viele Urlaubsfilme, Diplomarbeiten oder Backup-DVDs wohl bei Amazon gelandet sind, bis dieser Eintrag in die FAQ gelangte?
Web 2.0 ist…
…wenn man sogar in TeX-Dokumente Youtube-Videos einbinden kann.