Könntet ihr eher auf Breitband-Internet zu Hause verzichten oder auf Koffein?
Frage zum Sonntag
Spon-Zündeln
Nehmen wir mal einen einfachen Sachverhalt: Jemand beleidigt einen anderen als „Nerd“ – der rächt sich mit Brandstiftung. Was macht das aus dem Zündler?
Einen Pyro-Nerd. Meint Spiegel Online.
Akronym des Tages
Every platform ever made
Electronic Arts wirbt für das kommende Simpsons-Game mit der Aussage: coming for every platform ever made.
Bei Amiga-News rätselt man nun ob das ernst gemeint ist. Ich hingegen suche lieber Coleco Vision-User, die zu einer Sammelklage bereit sind.
Wertschätzung statt Schmerz: Sysadmins Day
Am Freitag ist es wieder so weit: Dann wird der System Administrator Appreciation Day gefeiert. Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde – spätestens jetzt sollten alle Büroarbeiter und Computerabhängigen sorgfältig ihre nächsten Schritte planen.
Worum geht es? Wie der Muttertag wurde der System Administrator Appreciation Day dafür geschaffen, um eine Keimzelle der Gesellschaft zu ehren – beziehungsweise vom Streik abzuhalten. Doch wie beim Muttertag stellt sich die Frage: worüber könnte sich die betreffende Person freuen. Keine Sorge: die wohlwollende Geste ist die Haupsache. Obwohl: es gibt einige Dinge zu beachten. Für die wirklich tollen Geschenke ist die Zeit etwas knapp, aber ich gebe einige Hinweise. Gute Geschenke sind:
- Nahrungsmittel mit einem lächerlich hohen Koffein-Anteil
- das komplette Sortiment von Thinkgeek
- Geldgeschenke.
Abraten würde ich persönlich von
- allem, was mit der Sprache Klingonisch zu tun hat
- einem Diät-Ratgeber
- Büchern der Serie „…für Dummies“.
Denn sonst könnte der Sysadmin
- den Spamfilter „versehentlich“ deaktivieren
- die Betriebsvereinbarung über die private Internet-Nutzung forcieren
- auf Deinem Rechner Windows Vista installieren.
Spammer kennen ihre Variablen
Und da war da noch die Mail in meiner Inbox die so begann:
Hallo {, MAILTO_USERNAME}
Sie wollen, der Ihres “ Gurke “ GROSS & STARK geworden ist, als ein STEIN? Sie möchten sich an eine jungen Jahre… erinnern
Da muss man doch einfach zuschlagen.
Web 2.0 ist…
…wenn Du weltweit Tausende Fans hast, Deine Nachbarn kennen Dich aber nicht.
I get stinking rich
Ich habe das Geschäftsmodell für meine Stinklist gefunden: bedruckbares Klopapier.
(Und wenn ihr meint, dass das ein schlechter Witz ist – das da ist ernst gemeint – zumindest halbwegs. Wie wär’s also mit uns, Herr Herr Gadowski??
Lobbyismus für Nerds – andersherum
Während sich die Nerds auf den Weg in die Politik machen, versuchen die Parteien die digital Affinen zu umwerben. Die Grünen haben ja schon öfter mit Urhebrrechtsfragen und freier Software kampagniert – jetzt haben sie es mit dem Schnüffelstaat.
Unter Stoppt Schnüffel-Schäuble! gibt es eine Art Bildschirmschoner für MacOS und Windows: ein schnüffelnder Schäuble gleitet über den Bildschirm und verwandelt sich dann in einen Grünen-Slogan.
Das ist sooooo originell und sooooo gut umgesetzt – ich werde den Link sofort an alle meine StudiVZ-Freunde schicken. In einer Powerpoint-Datei.
(Thx, Markus)
Stinklist
Wenn Du jemanden kennen lernen willst, reicht es nicht nicht aus zu erfahren, welche Sachen er oder sie gut findet. Viel bezeichnender sind die Dinge, die ein Mensch nicht ausstehen kann.
Paris Hilton hat als Fan-Objekt wohl nicht halb so viele Menschen vereint wie die große Paris-Ablehnungsfront. Oder politisch gesagt: selbst die inkompetenteste und korrupteste Regierung kann verlässlich punkten, wenn sich ein anderes Land als Gegner anbietet – ob es die Achse des Bösen, die EU oder das Land mit dem geringeren Steuersatz ist. Oder konkreter: Man stelle sich einen Kerl vor, der tiefgehende Gespräche, Spaziergänge am Strand und Kinofilme mag, aber gleichzeitig alle Nicht-Rasse-Deutschen strikt ablehnt. Welche Information ist wohl wertvoller?
Nur wo ist dieser wichtige Aspekt menschlichen Lebens im Web-2.0 zu finden? In sozialen Netzen haben wir nur Freunde – der Rest ist die gesichtslose Allgemeinheit. Blogger haben Blogrolls, in denen sie die Blogs ihrer Freunde und Vorbilder verlinken – die persönlichen Abneigungen hingegen ätzen sich redundant durch immer neue Blogbeiträge.
Daher sage ich: wir brauchen eine Stinklist. Wer darauf ist, darf unser Profil nicht ansehen, unser Blog nicht trackbacken – sofern möglich, darf er nicht mal von uns lesen. Links zu seinem Profil werden ausgeblendet – auch Threads und Kommentare, die er hinterlassen hat. In den sozialen Börsen könnten sogar automatisiert Vorschläge gemacht werden:
Ihr Freund hat Michael Mustermann auf seine Stinklist gesetzt – vielleicht hassen Sie ihn auch?
Und wenn zwei Mitglieder die gleiche Person auf die Stinklist gesetzt haben, ist das ja schon fast eine garantierte soziale Verbindung. Ein Gesprächsthema hat man auf alle Fälle.
Gebt der Stinklist eine Chance.