Einer der schöneren Ausdrücke des IT-Slangs ist „to brick„.
Die meisten Wörterbücher kennen dieses Verb nicht. Brick ist ein Substantiv und heißt schlicht und einfach „Backstein“. Und für den Nerd ist ein solcher Backstein – im Gegensatz zu Bauarbeitern, Hobbygärtnern oder überhaupt handwerklich tätigen Menschen – gänzlich nutzlos. Der Backstein nimmt einen gewissen Raum ein und er ist schwer. Er hat kein User-Interface, kann weder Assembler noch C++ kompilieren – er blinkt nicht einmal. Man kann ihn auch nicht als Bücherstütze verwenden. (Das Bücherregal wurde im Zweifel mit Gaffa-Tape an der Wand befestigt.)
To brick bedeutet, ein Gadget – also zum Beispiel einen Router, ein Handy oder eine Festplatte – seines Funktionsumfangs zu berauben. Das einst sehr nützliche Gerät ist plötzlich gänzlich nutzlos, taugt meist nicht einmal mehr als Ersatzteillager. Früher war dazu physische Gewalt nötig, zum Beispiel waghalsige Lötoperationen oder feuerversicherungsrelevante Stromspitzen im Heimnetz. Heute kann man ein Gerät schnell bricken, wenn man eine unautorisierte Software aufspielt oder wenn irgendetwas beim Updaten einer Firmware nicht ganz nach Plan läuft.
Einer der Vorteile des Wortes: es gibt keine deutsche Entsprechung. Matthias Kremp versucht es bei SpON so:
Nach wenigen Stunden funktionierten nur noch wenige Programme. Musik, Videos und Fotos verschwanden gänzlich, eine Internet-Verbindung war nicht mehr möglich, der iPod „versteinerte“.
Netter Versuch, aber das trifft es eben nicht. Wenn man die Metapher unbedingt verwenden will, schlage ich die Übersetzung „so nützlich wie ein Backstein“ vor.