Vor zehn Jahren (und einem Tag) habe ich mein erstes Posting in meinem Blog „Real Life“ veröffentlicht. Seitdem habe ich immer wieder über die Lebensart im Digitalen reflektiert, meist in der Form von Einzeilern, die in der Nachschau mal mehr, mal weniger gelungen sind. 1979 Beiträge sind es inwzsichen — wer Spaß an sowas hat, kann gerne nachforschen wie sich mein Bild vom „Nerd“ über die Jahre gewandelt hat oder welcher Zeitgeist mich 2006 oder 2007 gebissen haben mag.
Ich kann versichern: Die Beiträge sind keinesfalls beleidigend gemeint, denn oft genug schreibe ich über mich selbst — natürlich in überspitzter und entkernter Form. Oft genug schreibe aber über andere, denen ich meinen Respekt zolle.
Was ich bis heute nicht sagen kann: Bin ich ein Nerd? Ein Geek? Seid ihr anderen es? Entscheidet es selbst. Denn der Begriff und seine Anwendung sagt meist mehr über den, der ihn ausspricht. Mal mit Stolz in der Stimme oder ein wenig Glanz in den Augen, oft verächtlich, herablassend, beunruhigt. Nerd sein ist der Ausgang des Menschen aus seiner digitalen Unmündigkeit. Aber wer kann schon ohne ein bisschen Unmündigkeit leben?
Doch in letzter Zeit scheint sich kaum noch jemand an dem Begriff zu reiben. Sollte ich das Blog nach 10 Jahren endlich einstellen oder weitermachen?