Im Jahr Frühjahr 2012 bemerkte ein Search Engine Optimizer, wie viele Aufmerksamkeit Leute bekamen, die sich über idiotische SEO aufregten. Und die Backlinks: Alle echt. Kein Bezahlnetzwerk stand dahinter, es hatte auch niemand Prämien versprochen, die dann nie ausgezahlt wurden.
Zwei Monate später bestanden fast alle SEO-Blogs nur noch aus gegenseitigen Beschimpfungen. Statt „Angeboten zur Zusammenarbeit“ bekamen überraschte Blogger nur noch Mails mit dem Inhalt „Du Arsch“ und einem Link, über den sich die Multiplikatoren aufregen sollten.
Im Sommer führte Welt Online eine eigene Rubrik ein, in der sie wöchentlich einen neuen SEO-Profi vorstellte, und die Leser per Crowdsourcing zu kreativeren Beleidigungen aufforderte. Wie immer: ein voller Klickerfolg. Die Redakteure feiern mit einer Bilderstrecke mit 1000 Teilen.
Die enthusiastischsten Verfechter der neuen und idiotensicheren BLAME-Methode bezichtigten sich selbst skrupelloser Methoden. Klaus Knorzke, der SEO des Jahres 2009, verliehen von Knorke Internetional, veröffentlicht eine haarkleine Nacherzählung, wie er seine komplette Auftraggeberliste aus Versehen in der Wikipedia veröffentlichte und sie somit in Dutzende Spamlisten beförderte. Titel: „Wie ich mir selbst in den Fuß geschossen habe“. Die schonungslose Offenheit, beschert Knorzke 1288 Backlinks und eine Favoritenrolle beim Knorzke-SEO des Jahres.
Ko Paschulke, SEO des Jahres 2009, verliehen von KoKoKoWeb, kann den Erfolg seines Konkurrenten nicht verknusen. Er veröffentlicht einen Nachfolgeartikel mit dem Titel „Wie ich Klaus Knorzke in den Fuß geschossen habe“. Da das keine Erfindung war, wird er verurteilt und landet für 16 Monate im Gefängnis. Er trägt es mit Fassung: 3233 Backlinks.
Durch diesen Vorfall alarmiert, schließen sich die SEO-Agenturen zusammen. Mit vereinten Kräften gelang es Ihnen ihre Differenzen zu beseitigen und das Unmögliche zu schaffen. Für den Rest des Jahres war #fuckyouseo auf Twitter das führenden Trending Topic auf Twitter. Eine bessere Zeit war angebrochen.