Integrationsdebatte

Was tun wir eigentlich, um die Internetausdrucker zu integrieren? Vor zehn, 15 Jahren wir noch sagen: Wir sind Bürger in unserem Utopia, mit unseren Spielregeln, mit unseren RFCs, mit unseren Werten. Wenn ihr da nicht mitspielen wollt, wenn ihr Euch nicht anpassen wollt: leave us alone.

Doch sie ließen uns nicht in Ruhe. Noch schlimmer: sie kamen zu Hauf in unser Reich, für das wir so hart gekämpft hatten. Unsere Grundwerte überlebten die ersten Eiwanderungswellen: die AOLer, die Geocities-Farbenblinden, sogar die MySpace-Analphabeten. Wir schafften es, der Elite unsere Regeln zu erklären, die wir in Usenet-Debatten und Mailinglisten-Kriegen ausgehandelt hatten. Den Rest ignorierten wir: die Spaß-Surfer, die Gamer, die Internetausdrucker. Und ihre Kinder? Die sind bei we-kennt-wen, klicken sich hirnlos durch die RTL-Mediathek und stören sich gar nicht dran, wenn der Jugendschutzfilter Blogs ausblendet. Die Aufklärung, die Rennaissance des Netzes ist an ihnen vorbei gegangen, sie denken nur Konsum, laben sich an Techniken, die wir erschaffen haben.

Irgendwann sind wir aufgewacht und sie waren plötzlich in der Mehrheit. Und allmählich wollen sie den Ton angeben. Sie folgen den Einflüsterungen von BILD und CSU – und nun wollen sie uns Vorschriften machen, wie wir in unserem Utopia zu leben haben. Sollen wir uns zurückziehen? Nein, wir gehen auf die Straße. Wir überlassen das Feld nicht den Politikern, die zwar twittern, aber nicht verstehen. Nicht den Ministern, die uns zu Dialogen einladen. Denn hinterrücks – so wissen wir – planen sie die Errichtung eines archaischen Regimes. Nicht Mal unsere heiligsten Stätten sind sicher vor ihnen. Fassaden bekommen Burkas aufgesetzt und die Surfer Augenbinden. Dies ist ein Unrechts-Regime, das mit unserer Leitkultur nicht zu vereinbaren ist.

Was sollen wir nur tun?