Archiv nach Monaten: Januar 2009 - Seiten 2

Die soziale Büchse der Pandora

Das Hasso-von-Plattner-Institut kam auf eine fatale Idee: Sie lehren Informatik-Studenten soziale Fähigkeiten.

Nerds und social skills? Nur das hielt sie bisher von der Weltherrschaft ab!

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Web 2.0 ist…

…Fingerfarben für alle!

Nerd ist…

social engineering statt socializing.

Verbreitet Liebe und Toolbars

Nachdem man über das Hilfe-Menü von Firefox eine Phishing-Seite meldet, gelangt man zu dieser Meldung:

Gesendeter Bericht

Vielen Dank, dass Sie einen Bericht an Google gesendet haben. Nachdem Sie für heute bereits eine gute Tat ausgeführt haben, können Sie Folgendes tun:

1. Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, um sich zu freuen, dass Sie Ihren Teil dazu beigetragen haben, das Internet sicherer zu gestalten.

2. Teilen Sie Nachbarn, Verwandten oder Freunden in einem Gespräch, per E-Mail oder schriftlich mit, was Phishing ist und wie sie sich davor schützen können.

3. Prüfen Sie, ob andere Erweiterungen für Firefox von Google verfügbar sind. Wir sind ganz besonders stolz auf die Google Toolbar.

4. Verbreiten Sie Liebe – Schließen Sie sich der Community zum Verbreiten von Firefox an.

Was würdest Du nicht für Backlinks tun?

  • Betteln
  • Unter falscher Identität Linkempfehlungen verteilen.
  • Kreuz und quer trackbacken.
  • Preise aussetzen
  • Professionelle engagieren
  • Deine Mailsignatur samt URL auf 20 Mailinglisten und Foren hinterlassen
  • Dich auf Ebay versteigern
  • Leute beleidigen, damit die darauf antworten müssen
  • Deine Blogthemen aus Rivva und Techmeme zusammensetzen
  • Spammen
  • Deine Seite auf dem Bibliotheks-Rechner als Startseite speichern
  • Deine Blogeinträge per TinyURL auf Twitter streuen
  • Entwürdigende Videos auf YouTube hochladen
  • Videos einbinden, die nach einem Tag sowieso nicht mehr erreichbar sind.

Web 2.0 ist…

…wenn Du Dich nach jedem Hardware-Kauf in einem neuen Forum anmelden musst.

Bigger than iJesus

Was ist größer als ein 17-Zoll-Notebook?
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DLF und der Nerd-FAIL

Achim Hahn und Susanne Luerweg haben für den Deutschlandfunk ein Feature über Nerds, Geeks und Freaks verfasst. Leider muss ich sagen: FAIL.

Obwohl sich die Autoren redlich bemüht haben und auch richtige Gesprächspartner interviewt haben – zum Beispiel Peter Glaser und Mareike Glöß – schlitterten sie über das subkulturelle Glatteis und kamen spektakulär vom Weg ab. Zwar haben wir in 55 Minuten jede Menge Aussagen zu Nerd-Klischees gehört, aber quasi nichts zur Nerd-Kultur. Die besteht nämlich keinesfalls nur aus Nerdcore.

Was die Autoren nicht verstanden, wurde durch Superlative ersetzt. Zum Beispiel die minutenlangen Lobeshymnen auf die ziemlich unbekannte und peinliche Werbekampagne einer SMS-Wissens-Community. Die kaum zu haltende These vom Super-Trend Nerd-Style. Oder der hingeworfene Schnippsel, dass irgendeine Autorin in irgendeinem Online-Magazin, die Liebhaberqualitäten von Nerds lobte. Oder dass ausgerechnet StudiVZ als ein von Nerds geschaffenes Angebot portraitiert wurde und sich jemand zur Behauptung hinreißen ließ, dass vor allem Nerds in den IT-Unternehmen reich geworden seien.

Was dem Feature völlig fehlte, war die Innenansicht des Nerd-Daseins. Nerd ist nicht nur das Fehlen sozialer Fähigkeiten in Verbindung mit Intelligenzüberschuss, Nerds sind nicht das Asperger-Syndrom. Nerd-Kultur hat viel mit Neugier zu tun, mit Experimenten. Nicht simple soziale Unfähigkeit, sondern das Ausarbeiten neuer sozialer Bindungen, einer neuen Debatten-Kultur, eines eigenen Werte-Kanons.

Usenet 2.0

Jetzt ist es offiziell: Die Wikipedia ist der würdige Nachfolger des Usenet:

Yair Amichai-Hamburger at the Sammy Ofer School of Communication in Herzliya, Israel, and his team gave a personality test to 69 Wikipedia contributors. As he expected, the „Wikipedians“ were more comfortable online than in the „real world“. […] Amichai-Hamburger speculates that Wikipedians make their contributions online because they struggle to express themselves in social situations.

Vielleicht sollte man auch mal die Gegenthese untersuchen: Haben die Leute mit hohen „social skills“ nach alter Lehre vielleicht auch besondere Probleme, online zu wirken?