…wenn an einem Ende eines Regenbogens ein Topf mit venture capital steht und am anderen Ende ein Business-Modell.
Archiv nach Monaten: Dezember 2007
Web 2.0 ist…
Gute und schlechte Vorsätze für das kommende Jahr
Gute Vorsätze sind einfach: man nimmt sich vor ein besserer Mensch zu werden und vergisst das spätestens am 2. Januar wieder. Um diesem Schicksal zu entgehen muss man seine guten Vorsätze entsprechend gestalten: sie sollten einen Anreiz geben, aber nicht unerreichbar sein. So sollte man sich nicht vornehmen ein Jahr lang überhaupt keine Pizza zu essen, der bessere Vorsatz heißt: „Weniger als 150 Pizzen im Jahr 2008“. Ein paar Vorschläge:
- eine neue Programmiersprache lernen,
- das Rezept für perfekten Pizzateig finden,
- einen Vortrag auf einer Konferenz mit mehr als 300 Besuchern halten,
- mehr als 100 Mal ins Fitness-Studio gehen,
- fünf Kilo abnehmen – mit Hilfe einer Spielekonsole,
- mindestens 50 elektronische Reisepässe rösten.
Irgendwie langweilig? Wie wäre es dann mit ein paar schlechten Vorsätzen?
- 30 Windows-User bekehren – auf die harte Tour,
- ein Backup-Programm ohne jede Funktion veröffentlichen,
- eine staatliche Datenbank wegen Terrorismus- oder Kinderporno-Verdacht beschlagnahmen lassen.
Return of Komplettauflösung
In meiner Jugend gab es noch Geschäfte, die Amiga-Spiele verkauften. In mindestens einem Regal waren aber keine sorgfältig verpackten 3,5-Zoll-Disketten, sondern die Spiele-Literatur. Das waren keine soziologischen Abhandlungen über Spiele-Kultur, sondern Schummel-Heftchen. In so genannten „Komplettauflösungen“ konnte man nachlesen, wann man welchen Knopf drücken musste, um in einem Spiel die höchste Punktzahl zu bekommen. Und vor den Klassenkameraden das Spiel ganz „durchgespielt“ zu haben.
Lame, sehr lame.
Aber es geht noch schlimmer. Auf Youtube kann man jetzt diese Spiele ansehen, ohne auch nur Anweisungen abtippen zu müssen.
Hier gibt es noch mehr davon. Aber pssssst!
Sperrt HTTP!
Spiegel Online berichtet von neuen Träumen der Musikindustrie:
Anhand des verwendeten Internet-Protokolls sollen Provider Tauschbörsen-Datenverkehr ihrer Kunden ausmachen. Die Forderung der Musikindustrie: Provider sollen alle Dienste blockieren, die „bekanntermaßen vor allem Urheberrechte verletzen“ oder „Maßnahmen abgelehnt haben, um solche Verstöße zu verhindern“.
Au ja. Sperrt HTTP!
Wir können ja auf Gopher ausweichen.
Willkommen im Internet
Manchmal regt man sch über Internet-Neulinge und DAUs auf. Aber können sie es wirklich besser wissen?
Wer zum Beispiel seinen neuen Windows-PC in Betrieb nimmt, wird als erstes auf die deutsche Seite von MSN geleitet. Dort erwarten ihn nicht nur Nachrichten auf unterem Boulevard-Niveau, sondern auch direkt die erste Internet-Verlade:
Gewonnen hat man natürlich nichts. Dafür darf man seine persönlichen Daten an alle weitergeben, die ein paar Cent dafür zahlen. Und vielleicht nimmt man irgendwann im Jahr 2009 tatsächlich an einer Verlosung teil.
Grausige Krimis
„Das läuft doch nicht über deren Rechner! Das läuft über einen Host!“
Sie verfolgen uns wirklich. Wenigstens kennen sie unsere Sprache noch nicht.
Nerd ist…
…wenn die Heiligen Drei Könige Gold, Silicium und Mate bringen.
Frauen-Nachwuchs
Heise berichtet über eine Demo-Party in Karlsruhe:
Der Eintrittspreis für drei Tage beträgt 35 Euro, eine Voranmeldung ist empfehlenswert. In diesem Jahr ist der Eintritt für weibliche Besucher erstmals nicht mehr kostenlos – mittlerweile ist der Anteil an weiblichen Szenern offenbar groß genug, dass keine derartigen Lockangebote mehr nötig sind.
Oh, really?
Qualitätssiegel
Woran erkennt man, dass etwas im Netz besonders gut sein muss?
Am Alters-Check.
Mailinglisten und Substanz
Ein Dialog, wie er auf jeder Mailingliste dieser Welt stattfinden könnte. Und deshalb oft genug stattfindet:
> Es wäre eine nicht zu unterschätzende Entlastung der Liste, wenn nur
> noch substanziell verwertbare Beiträge gesendet würden. Danke im Voraus.Also bleibt die Liste bis auf weiteres leer
Eine Mailingliste mit ausschließlich „substantiell verwertbaren Beiträgen“ ist wie eine Kneipe, in der jeder trinkt, aber niemand spricht. Ab und zu geht ein Arzt durch die Reihen und misst die Leberwerte. Denn das ist die Substanz des Trinkens.