Archiv nach Monaten: März 2007 - Seiten 3

Spieler, hört die Signale

Ein Kölner hat Günther Beckstein unter anderem wegen Beleidigung angezeigt. Aus PR-Sicht eine interessante Aktion, juristisch eher nicht erfolgversprechend, wie Gamaxx berichtet:

Zunächst wäre daran zu denken, dass Herr Beckstein „die Computerspieler“ als Gruppe beleidigt hat. Anerkannt ist, dass man beispielsweise die Bundeswehr oder auch Parteien wie die CSU (welcher Herr Beckstein angehört) als Gruppe beleidigen kann. Aber: der Bundesgerichtshof hat schon vor Jahrzenten entschieden, dass Personengruppen als solche nur dann beleidigt werden können (man spricht von „Beleidigungsfähigkeit“), wenn diese genau angrenzbar sind, eine rechtlich anerkannte Funktion erfüllen und einen einheitlichen Willen bilden können.
Diese Voraussetzungen würden beispielsweise Entwicklerfirmen für Computerspiele, Publisher oder Vertreiber erfüllen, wenn sie direkt angesprochen worden wären. Bei der nicht genau abgrenzbaren und vor allem nicht organisierten Masse der Computerspieler sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt.

Ich habe in den letzten Wochen die Entwicklung der Gamer-Szene nach dem polemischen Panorama-Bericht beobachtet. Sicher äußerten sich zuerst viele Spieler nicht besonders schlau geäußert. Aber die Diskussion geht weiter und die Spieler organisieren sich. Statt nur empört zu agieren, lernen sie dazu und begeben sich allmählich auf eine politisch-strategische Ebene.

Eine politisierte Gamer-Szene? Nicht auszudenken… Es bleibt also spannend.

Das Internet für Sauerländer

Was bringt das Web 2.0 für uns, die normalen bodenständigen Menschen? Grimme Online hat den elektrischen Jury-Vorsitzenden befragt und diese Antwort bekommen:

„Ein Anhänger des finnischen Tangos, der im tiefsten Sauerland zu Hause ist, hatte es in der Pre-Netz-Ära sehr schwer, sich mit anderen Freunden des nordischen Zweivierteltakts auszutauschen. Inzwischen dürfte er im Web problemlos etliche Gruppen Gleichgesinnter finden“, hebt Jurymitglied Mario Sixtus die Vorteile der digitalen Vernetzung hervor.

Dank Second Life kann der Sauerländer ja jetzt mit der Australierin Tango tanzen. Oder er lebt seine Liebe zur heimischen 1/2-Liter-Flasche mit seinen Nachbarn aus.

Mann pinkelt Hund

De.internet.com titelt: MySpace vernachlässigt Kundenschutz –
Jugendliche hilflos den Übergriffen von Kriminellen ausgeliefert
.

Nach meinen Erfahrungen mit MySpace-Usern müsste es freilich heißen: Kriminelle hilflos MySpace-Usern ausgeliefert.

Die Rückkehr der Poesiealben

Früher in der Grundschule war es eine schlimme Angewohnheit, Poesiealben herumzureichen. Dort konnten sich dann alle Freunde oder Klassenkameraden mit Lieblings-Bands, Lieblinghobbies und so weiter eintragen. Und natürlich mit einem kleinen Sinnspruch, was man denn dem Inhaber des Poesiealbums wünscht. Lebe glücklich, lebe froh, wie der Mops im Haferstroh.

Die Poesiealben sind zurückgekehrt. In der Wikipedia. Da ja diese kollaborative Projekt einen beträchtlichen Mangel an sozialen Knuddel-Funktionen hat, haben einige User die Initiative ergriffen – und nerven alle anderen.

Web 2.0 ist…

…wenn frühreife Pennäler nicht mehr Frauenarzt werden wollen, sondern Jugendschutzbeauftragter.

Manche nennen ihn Nippel

…aber für das Programm „Access IBM“ ist der rote Trackpoint auf meiner Thinkpad-Tastatur nach wie vor eine UltraNav-Zeigereinheit.

Allmächtig?

Gott ist nicht allmächtig – schließlich kann er keinen Stein erschaffen, der für ihn selbst zu schwer ist. So zumindest eine relativ bekannt Logelei.

Heise online hingegen hat mit solchen Mängeln nicht zu kämpfen. Mit einer Meldung von heute vormittag haben sie es tatsächlich geschafft, sich selbst zu heisen.

Web 2.0 ist…

…wenn ein Second-Life-Haus gleich 50 Blogs gleich Millionen inspirierter Kunden.

Nerd ist…

…wenn Du keine Vorsorgeuntersuchungen machst, sondern Dir Sicherheitsupdates einspielen lässt.

Brauch ich DSL 16K?

Heutzutage überschlagen sich ja die Provider mit Angeboten. 2000 Kilobit Downstream pro Sekunde. 4000 Kilobit. 16 Megabit! Doch wer braucht das schon?

Einfache Faustregel: Du brauchst ein Megabit für jeden Porno den Du pro Monat herunterlädst. Also 16 Megabit für den, der alle 45 Stunden einen neuen Porno braucht.