Archiv nach Monaten: August 2006 - Seiten 2

Weltwunder

Über Jahrtausende haben sich Menschen gefagt, wie die Ägypter mit einfachen Mitteln und viel Handarbeit die Pyramiden erbauen konnten. Niemand weiß so richtig, warum Semiramis die Gärten aufgehangen hat. Und wie ist der Koloss von Rhodos nur so groß geworden?

Die Antwort ist einfach: die Wikipedia-Server waren noch ein paar Tausend Jahre offline. Wenn man das mit den wenigen Stunden Offline-Zeit vergleicht, die Wikipedia derzeit hat, versteht man wieviel überschüssige Energie so etwas freisetzt.

Sicher für ewig

Interessantes Thema eigentlich: Wann ist ein Passwort wirklich sicher?.

Eine anschließende Frage: sollte man neben Testament, Patientenverfügung und Organspendeausweis auch irgendwo seine Passworte für die Hinterbliebenen hinterlassen? Oder nimmt man Mailaccounts, Blogengines und OpenBC-Profile mit ins Grab?

Die PC-Beschwörer

Ich verteile keine albernen Lesebefehle, aber diesen Artikel auf Zeit online finde ich schön.

Bis heute umgibt den Computerkundigen deshalb die Aura eines Schlangenbeschwörers: Man bewundert die Kunst des Artisten, ekelt sich jedoch vor dem Tier.

Schöne Analogie. Doch wie oft wird ein Schlangenbeschwörer angerufen, weil die Schlange einer Freundin nicht mehr bootet?

Web 2.0 ist…

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Queer as geek

Aus der Taipei Times

Back at the podium, Wales announced: „We come from geek culture,“ claiming the insult for themselves as lesbians and gays have done with „queer.“

Wann gibt’s die ersten Geek Pride Parades?

Warum erfinden?

Erich Klepptenberger schreibt in Telepolis teilweise ganz amüsant über “
Die berauschenden Möglichkeit von Web 2.0„. Dabei erfindet er einen Trend, um zu illustrieren, welche Wege ein verwackeltes Video über einen Kugelschreiber im Ohr auslösen kann.

Mein Frage: Wozu erfinden? Sehen wir nicht beinahe jede Woche ähnlich absurde und noch viel absurdere Fälle? Die Realität schreibt halt doch die bessere Satire.

Zerwürfnisse

Neulich in der U-Bahn:

Als ich ihren OpenBC-Kontakt gelöscht hatte, hatte ich drei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter: „Hey Stefan, was hab ich getan – ruf mich doch zurück

Irreguläre Kombattanten in der Wikipedia

Manchmal muss man sich echt von dem Bild vernunftbegabter Netizens verabschieden. Schon lange gibt es immer wieder mal merkwürdige Leute, die Rechtsstaat, Menschenrechte und Gesinnungszensur beschreien, nur weil ihre Beiträge bei der Wikipedia nicht freundlich aufgenommen wurden. Solche Schreihälse sind zu recht nicht sehr beliebt und werden kaum ernst genommen.

Jetzt scheint der Punkt erreicht, in der auch ein Teil der Wikipedia-Admins in einer solchen Gedankenwelt gefangen ist. So schreibt ein Admin ganz ohne Ironie über Fehlsperrungen von Wikipedia-Nutzern.

Habe dann aber eingesehen, dass es maximal Kollateralschäden sind und das nicht bei Zivilisten, sondern bei irregulären Kombatanten.

Zivilisten? Irreguläre Kombattanten? Der Nutzer wähnt sich offenbar im Krieg, mehr noch: im Krieg gegen den Terrorismus.

Leider kein Einzelfall. An allen Ecken und Enden wimmelt es von Verlagsmitarbeiter, Politikern und bezahlten Verbandsfunktionären, die die Wikipedia unterwandern – zumindest in der Vorstellung vieler Wikipedianer. Wann ist das passiert? Hat sich irgendein Vandale einen Editgürtel geschnappt, Proportionen und gesunden Menschenverstand aus dem Wikiversum gebombt? Wann wird der Grundsatz Assume good faith durch einen anderen Leitsatz ersetzt? Eine passende Formulierung wäre vielleicht Vandalismus ist Terrorismus.

Was OpenBC fehlt…

…ist ein geheimer Händedruck.

Eben erreichte mich doch glatt eine weitere Kontakt-Anfrage für OpenBC. Grund für die Kontaktaufnahme: „Man hat das heute halt….“. So richtig langweilig. Man macht das so. Und warum macht man es nochmal? Darum. Weil es andere machen. So wie man sich zur Arbeit schleppt. Oder leere Plastikflaschen zurückbringt. Oder Steuererklärungen ausfüllt. Man macht es halt. Wir sind ja keine Gammler. Wir sind OpenBCler.

Merkt ihr was? Da fehlt der Zauber. Eine Kontaktbörse ist einfach nichts, wenn jeder Mitglied werden darf. Und wenn es nur das Adressbuch aktuell hält, ist es dazu noch lächerlich nützlich. Möchtet ihr Euch mit Euren gesammelten OpenBC-Kontakten besaufen gehen? Oder in ein diskretes Etablissement in Hamburg Sankt Pauli? Nein? Seht ihr.

OpenBC sollte mehr sein wie …. Skull&Bones. Ach nein – viel besser: OpenBC sollte sein wie the Stonecutters. Wenn sich zwei OpenBCler treffen, erkennen sie sich am geheimen Händedruck. Sie tragen gepolsterte USB-Sticks bei sich. Sie bekommen die besseren Bürostühle. Und in der Kaffeepause bekommen sie den Donut mit Schokostreuseln. Und die offizielle OpenBC-Unterwäsche ist hautschonend und schmeichelt wirklich jeder Körperform. Während die Arbeitskollegen sich in nutzlosen Meetings mit Marketing-Leuten herumtreiben, besucht Euch die ausgebildete OpenBC Masseurin. Oder die Masseuse – wie ihr Euch grade fühlt. Und das ist erst der Anfang.

Who controls the British Crown?
Who keeps the metric system down?
We do! We do!

Who keeps Atlantis off the maps?
Who keeps the Martians under wraps?
We do! We do!

Who holds back the electric car?
Who makes Steve Guttenberg a star?
We do! We do!

Who robs cavefish of their sight?
Who rigs every Oscar night?
We do! We do!

Priesterin im Kontext

Im Internet ist es manchmal ganz hilfreich darauf zu achten, in welchem Kontext Wörter gebraucht werden. So taucht in der Newsgroup de.alt.fan.aldi immer wieder der Begriff „Priesterin“ auf. Gemeint sind die weiblichen Angestellten des Discounters, die offenbar beim Stammpublikum religiöse Gefühle auslösen.

Allerdings ist der Sprachgebrauch auch bedauerliches Zeichen sexueller Diskriminierung. „Filialleiter“ heißen weiterhin „Filialleiter“ und nicht etwa „Hohepriester“.