Manchmal muss man sich echt von dem Bild vernunftbegabter Netizens verabschieden. Schon lange gibt es immer wieder mal merkwürdige Leute, die Rechtsstaat, Menschenrechte und Gesinnungszensur beschreien, nur weil ihre Beiträge bei der Wikipedia nicht freundlich aufgenommen wurden. Solche Schreihälse sind zu recht nicht sehr beliebt und werden kaum ernst genommen.
Jetzt scheint der Punkt erreicht, in der auch ein Teil der Wikipedia-Admins in einer solchen Gedankenwelt gefangen ist. So schreibt ein Admin ganz ohne Ironie über Fehlsperrungen von Wikipedia-Nutzern.
Habe dann aber eingesehen, dass es maximal Kollateralschäden sind und das nicht bei Zivilisten, sondern bei irregulären Kombatanten.
Zivilisten? Irreguläre Kombattanten? Der Nutzer wähnt sich offenbar im Krieg, mehr noch: im Krieg gegen den Terrorismus.
Leider kein Einzelfall. An allen Ecken und Enden wimmelt es von Verlagsmitarbeiter, Politikern und bezahlten Verbandsfunktionären, die die Wikipedia unterwandern – zumindest in der Vorstellung vieler Wikipedianer. Wann ist das passiert? Hat sich irgendein Vandale einen Editgürtel geschnappt, Proportionen und gesunden Menschenverstand aus dem Wikiversum gebombt? Wann wird der Grundsatz Assume good faith durch einen anderen Leitsatz ersetzt? Eine passende Formulierung wäre vielleicht Vandalismus ist Terrorismus.