Eine neue Sucht verbreitet sich im Nerdland: das Enzyklopädie-Fieber. Alleine in Deutschland verbringen einige Hundert Freiwillige auf Wikipedia mehr Zeit als ein gewiefter Büroarbeiter mit Minesweeper totschlagen kann.
Perfide sind die Verführungsstrategien der unersättlichen Wikipedia: Hat man einmal einen Artikel verbessert, kommt man nicht umhin, ihn künftig zwanghaft im Auge zu behalten. Verwandte Artikel schieben sich gewaltsam ins Aufmerksamkeitsfeld. Die Beobachtungsliste schwillt stetig an und eines Tages hat man einen 30-Sekunden-Reload auf die „Letzten Änderungen“ eingerichtet.
Damit sich der Netizen ganz zu Hause fühlt, wurde praktischerweise auch einige Spammer, Trolle und unverbesserliche Besserwisser auf der Plattform ausgesetzt, die sich in diesem reichhaltigen Lebensraum recht wohl fühlen.