Zum Thema Drogen gibt es unter Nerds und Geeks keinen breiten Konsens: während auf Hacker-Parties eher süßliche Düfte überwiegen, ist die Demo-Scene eher dem Alkohol zugetan. Wieder andere finden in einer Nase PHP oder einem Gramm IRC den ultimativen Kick. Allen gemeinsam ist jedoch die Erkenntnis: Koffein muss sein.
Koffein war für frühere Generationen fast gleichgestellt mit Kaffee – eine eher langweilige schwarze Brühe mit mäßigem Aufputschwert und entwässernden Effekten. Die erste Webcam diente bekannterweise einzig dem Zweck, den Füllstand der Kaffeemaschine im Computerlabor von Cambridge in Echtzeit abzurufen.
Der moderne Nerd bevorzugt exotischere Darreichungsformen des Wachmachers. Die eigene Espressomaschine ist noch nicht obligatorisch, aber weitverbreitet. Bastler versuchen sich schon mal an der eigenen Kaffeemaschine mit Netzanschluß.
Wer sich jedoch richtig stylish in Koffeinrausch versetzen will, kann auf nerderprobte Erfrischungsgetränke zurückgreifen. Die kleine Marke Jolt hält sich seit Jahren daran fest, dass in dem Fast-Kultfilm Hackers Angelina Jolie die süße Limonade mit doppelt Koffein schlürfte.
Sympathieträger Nummer eins ist jedoch seit Jahren das ungewöhnliche Produkt der Brauerei Loscher: Club-Mate. Es handelt sich um die Brause-Version einer südamerikanischen Tee-Sorte. Der eingängige Werbeslogan lautet „Man gewöhnt sich daran“ – kein Wunder, denn das Geschmackserlebnis des ersten Schlucks bewegt sich zwischen einer Eigenurinbehandlung und einem ausgespülten Aschenbecher. Wenn man mal die ersten 10 Flaschen intus hat, will man auch nichts anderes mehr. Club-Mate gibt es nicht im nächsten Supermarkt, sondern muss palettenweise vom Erzeuger bestellt werden.
Der neue Aspirant auf den Spitzenplatz kommt auch aus Südamerika. Guarana ist süß, fruchtig, hat den dreifachen Koffeingehalt von Kaffee, soll aber viel bekömmlicher sein. Die erste Brauerei hat schon ein Trendgetränk herausgebracht: Guarana gemischt mit Schwarzbier. Da greift der Nerd doch lieber zum Original.