Archiv nach Monaten: Dezember 2011

Rotlicht-Bezirk

„Hallo Süßer. Gibst Du mir was aus?“
„Später vielleicht. Ich will sofort zur Sache kommen. Wieviel?“
„Blasen im Auto: 50 Euro. Eine Stunde im Zimmer oben: 150.“
„Und wieviel kostet liken?“
„Facebook? Fünf Likes für 30 Euro.“
„Prima.“
„Aber nur mit Gummi.“

Christhog Day

Ist Weihnachten nicht ein wenig wie Groundhog Day?

Jedes Jahr immer das Gleiche: Abgeschnitten von der Außenwelt, die Versuche mit den Einheimischen zu kommunizieren sind fruchtvoll und vergeblich – und obwohl heute alles prima und das Essen reichlich ist, sehnen wir uns nach Morgen.

Dann hecheln wir wie immer dem nächstem Bit nach, dem nächsten heißen Byte. Die Idylle ist uns zuviel. Die Pause ist nur Kommerz und Verlogenheit.

Ich finde, wir sollten dem Streben nach Karriere, nach Retweets und Klout-Score entsagen. Und stattdessen in großer Höhe leben. Über den Memen.

Tabulose Kontakte. Für alles aufgeschlossen.

Ich hab meinen Kühlschrankmagneten mit Sekundenkleber festgeklebt. Und eine Schraube hab ich drangelötet.

IMHO

IMHO there is no such thing like an humble opinion!

Decidophobia

Wo findet man wohl einfacher Menschen mit ernsthaften und diagnostizierbaren psychologischen Störungen? Auf dem Weihnachtsmarkt oder bei World Of Warcraft? In der Online-Partnerbörse oder im Usenet?

Schwanzvergleich 2011

  • Mein Handy hat eine neuere Firmware als Deins.
  • Foursquare sagt, ich bin besser als Du.
  • @Boris_Becker und @Regsprecher antworten mir und nicht Dir.

Was wir von Star Trek lernten

  • Wenn Deine Wünsche unvermutet wahr werden, löse Eindringlingsalarm aus!
  • Jeder, absolut jeder, kann die Kontrolle über deinen Computer übernehmen.
  • Auch Computer können Angst haben. Deswegen übersetzt der Universal Translator auch kein Klingonisch.

Die Multuplokatoren schützen uns

„Papa, ich hab Angst.“
„Aber wieso denn?“
„Die bösen Männer töten uns.“
„Hast Du wieder Fensehen geguckt?“
„Ja, die Tagesschau.“
„Aber davor muss man doch keine Angst haben. Das ist alles gaaaanz weit weg.“
„Aber da ging es um Hückersweida. Da waren wir schon auf einem Ausflug.“
„Ja, das stimmt.“
„Also werden die bösen Männer auch hierher kommen?“
„Ach nein. Weißt Du, hier sind wir sicher.“
„Das sagst Du doch bloß!“
„Nein..“
„Wohl!“
„Hör mir mal zu. Die bösen Männer können uns nichts Böses. Denn wir werden beschützt.“
„Von wem? Zwei Polizisten wurden erschossen.“
„Das ist sicher traurig. Aber wir haben einen besonderen Schutz.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Wen denn?“
„Die Multiplikatoren.“
„Die Multuplikatoren?“
„Ja.“
„Wer sind die Multoplikatoren?“
„Also: das sind ganz, ganz schlaue Menschen, die bei Twitter mehr als 1000 Follower haben.“
„Twitter hast Du doch auf Deinem iPhone.“
„Genau. Und dort sind ganz, ganz viel schlaue Menschen.“
„Schlauer als Du noch?“
„Ja.“
„Aber wer sind die?“
„Nun – die schlauesten Menschen sind die, die mehr als Tausend Follower haben“
„Follower?“
„Also Leute, die ihnen zuhören.“
„Und damit schützen sie uns?“
„Ja sicher. Denn wer 1000 Follower hat, der hat Einfluss. Ihm hören Politiker zu und sogar Zentralbanker.“
„Wer sind Zentralbanker?“
„Das erklär ich Dir morgen. Das wichtige ist: diese Multiplikatoren sind MEnschen wie Du und ich, nur ganz viel schlauer.“
„Ganz viel schlauer?“
„Ja, ganz viel besonder schlauer. In Ägypten zum Beispiel war ein böser Präsident. Ähm, das ist so etwas wie ein König.“
„Und dann?“
„Ja, dann haben die Multiplikatoren ganz viel getwittert.“
„Und dann?“
„Dann haben sie auf Facebook gepostet. Facebook kennst Du doch.“
„Aber klar. Und dann.“
„Ja… dann sind sie auf die Straße gegangen.“
„Und dann haben sie den böse König erschlagen?“
„Nein, das macht man nur in Märchen. Sie haben ihn eingesperrt.“
„In einem Verließ?“
„Nein, in einem Krankenhaus. Denn er war schon sehr alt.“
„Aber er war noch böse.“
„Ja, ganz, ganz böse.“
„Und dann?“
„Ja, dann haben sie ihm ein paar Milliarden Dollar gegeben und ins Exil geschickt.“
„Was ist Exil?“
„Dann darfst Du nicht mehr nach Hause.“
„Aber bin zu Hause.“
„Nein, nich Du mein kleiner Schatz. Der böse Köni.. Präsident.“
„Und dann?“
„Ja, dann kam das Militär an die Macht und versklavte alle.“
„WAS?“
„Ja, aber nur weil Ägypten nicht die richtigen Multiplikatoren hatte.“
„Die Multiplukatoren?“
„Genau.“
„Und dann?“
„Nun – unserer Multuplu…Multiplo… unsere Twitterer sind so viel schlauer.“
„Ja??“
„Ganz sicher.“
„Und die werden uns vor den bösen Männern beschützen?“
„Aber klar.“
„Du.. Vati?“
„Ja, Hosenmatz?“
„Kann ich heute bei Euch schlafen?“
„*seufz* Aber sicher.“

Sankt Nimmerlein

Für später bookmarken ist das neue „Ich ruf Dich an“.

Wer austeilt…

Nichts ist so erbärmlich wie ein weinerlicher Troll.