Vorsicht vor den viralen Vermarktern

Bei Neckermann ist ein Scherzartikel im Programm, den manche Wohl als „frivol“ bezeichnen würden: eine Blowjob-Trophäe. Ein paar simple Gemüter finden das besonders lustig und schicken Mails herum. Die Netzeitung findet das verdächtig:

Über die Karriere des «Blow Job Awards», der in Internet-Foren bereits «Kultstatus» erworben habe, zeigt man sich denn auch überrascht. «Normalerweise verkaufen wir zwei bis drei pro Tag, aber in den letzten Tagen haben sich die Bestellungen verzwanzigfacht», so der Sprecher, der freimütig einen «Hype im Internet» um das Produkt einräumt.

Genau diese Darstellung erregt Zweifel. Die Platzierung einer vermeintlichen Skandal-Meldung über den Verkauf von Sexspielzeug dürfte dem Umsatz am Valentinstag nicht gerade schaden. Der Sprecher eines konkurrierenden Versandhauses, der nicht genannt werden will, nennt das Stichwort «Virales Marketing».

Ach bitte. Eine gezielte virale Marketing-Aktion von Neckermann für einen nicht aktuellen Niedrig-Preis-Artikel, der nicht mal auf Lager ist? Es spricht zwar nichts dafür, aber man darf ja spekulieren. Wenn man sich nicht um seine eigene Glaubwürdigkeit kümmert.