Archiv nach Monaten: Februar 2004 - Seiten 2

DOG – Denial of Geeks

Die DAUs haben es endlich geschafft: die Geeks sind ihnen ernsthaft böse. Das schreibt zumindest die New York Times.

Grund ist der Virus MyDoom. Der ist nach einschlägigen Berichten bis dato der am schnellsten verbreitete Virus überhaupt. Aber er kann sich nur verbreiten, wenn irgendjemand etwas Dummes tut: eine unbekannte Datei öffnen, die einem geschickt wird – ohne jede grundlegende Vorsichtsmaßnahme einzuhalten. (Man stelle sich vor, eine Mail würde alle Empfänger dazu auffordern, sich einen Tag lang die Finger in die Nase zu stecken…)

Nach dem Bericht der New York Times weigern sich jetzt die Geeks fast kollektiv, die Schäden solcher Dummheit wieder geduldig zu beseitigen. Denn viele Nutzer sind offensichtlich nicht bereit, etwas daraus zu lernen und klicken nach ein paar Wochen auf den nächsten Virus.

„Go out, get a book,“ suggests Zack Rubenstein, 28, who has for years provided free technical support for his extended social network. „You went to college and you got a degree, you obviously can learn something. Play around with it; it’s not going to kill you.“

Rund um den Orkut

Zur Zeit besonders angesagt ist Orkut, das neue Freundschaftennetzwerk von unserem liebsten Fast-Monopolisten.

Das Prinzip erscheint vertraut: Kunden melden sich an, schreiben ihre Vorlieben, Abneigungen und alle möglichen anderen marketingtechnisch interessanten Daten in ein Profil und hoffen damit neue Bekannte finden.

Das Besondere: Man wird nur Mitglied, wenn man von einem anderen Mitglied eingeladen wurde. Jeder Teilnehmer vertraut der Datenbank an, mit wem er noch befreundet ist. Dadurch ergeben sich ganze Netzwerke von Freundschaften – und wenn man um genug Ecken geht, kennt jeder indirekt jeden anderen.

Die Veranstaltung ist noch reichlich geeklastig. Das zeigt sich unter anderem darin, dass fünfmal soviele Männer als Frauen aus Deutschland angemeldet sind und die Gruppe der Amiga-Fans größer als die der bekennenden BDSMler ist.

Mittlerweile werden auf Ebay schon Orkut-Einladungen für teures Geld gehandet. Der Abzocker ist halt ein Kulturvolger des Nerds.

Nerd ist…

Nicht nur einen Computer, sondern auch seine Floppygeräusche zu emulieren.

Re: 1337

Heute landete eine Mail mit folgendem Betreff in meiner Spambox:

Can I use C1al1s with other drugs such as V1a9ra?

Ja, ich weiss, dass damit nur Spamfilter getäuscht werden sollen. Aber es ist doch schön zu wissen, dass l33t5p3ak noch nicht ganz tot ist.

Computerfreaks

Als ich Ende der 80er Jahre meine ersten Computerzeitschriften las, war „Computerfreak“ schon ein relativ positiv besetzter Begriff. Die Freaks kannten sich einfach aus, sie konnten mehr und sie hatten die besseren Rechner.

Doch ursprünglich hatte das Wort „Freak“ eine etwas andere Bedeutung. Auf so genannten „Freak Shows“ wurden früher Mißbildungen und Monstrositäten herumgezeigt. Riesige Männer, Frauen mit Bärten und siamesische Zwillinge.

Vielleicht sollte man das Geschäft wieder beleben: Als Lebend-Installation im Foyer jeder größeren Firma sollte man einen Computerfreak in einem Glaskäfig ausstellen, der sich dadurch auszeichnet, dass er nicht auf jedes Attachment klickt und mysteriöse Dinge mit Maus und Keyboard tut. Die normalen Angestellten werden es mit Wohlgefallen sehen, in der Zigarettenpause darüber spekulieren, wann er wohl das letzte Mal geduscht hat und ihn mit kleinen Pizzastückchen füttern. Dann gehen sie wieder an ihren Office-Arbeitsplatz und starten Mydoom und bestellen besonders günstiges Viagra aus Übersee.

Prophecy 2.0

Vor ein paar Monaten sponn ich herum, dass Nerds ihrem Nachwuchs Namen wie „Sandra 2.0“ geben könnten. Laut Spiegel Online hat ein amerikanischer Programmierer diesen Schritt jetzt getan: Sein Sohn soll „Jon Blake Cusack 2.0“ heißen.

Can’t code a girl friend

Ausgerechnet auf Slashdot wirbt die Partnerbörse Match.com mit diesem Banner.

cantcodeagirlfriend.gif

Klingt irgendwie nach einer Herausforderung, nicht?